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Hilfe, da bewegt sich was! Tipps fürs Baden in der Natur

Aggressive Fische, Wasserschlangen und Schlingpflanzen – schon der Gedanke daran kann manchem den sommerlichen Badespaß in einem See vermiesen. Experten geben Verhaltenstipps für ein entspanntes Badeerlebnis.

Wels attackiert Badegäste – diese Nachricht aus Mittelfranken sorgte vor kurzem für Aufsehen. Dieser Fisch sei aber nur “selten dort anzutreffen, wo sich viele Badegäste aufhalten”, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).

Vielmehr halte sich das Tier, das in Ausnahmefällen bis zu 2,80 Meter lang werden kann, vorwiegend am Gewässergrund auf. In den Sommermonaten kann es dennoch vorkommen, dass sich Welse in Ufernähe zeigen. Die Männchen verteidigten während der sommerlichen Laichzeit ihre Nester. “Sie attackieren alles, was bedrohlich nah an den Nachwuchs herankommt – das können dann in seltenen Fällen auch mal die Beine von Badenden sein.” Die Verletzungsgefahr sei jedoch gering, da der Wels keine scharfen Zähne habe.

Weit häufiger als Welse können Badende laut der Mitteilung auf völlig ungefährliche Flussbarsche – erkennbar an schwarzen Streifen und rötlichen Flossen – auf rotflossige Plötzen und Rotfedern treffen. Diese trauten sich auch recht nah an die Füße heran. Auch eine Begegnung mit Schlangen sei im Wasser möglich. Prinzipiell könnten alle Schlangen schwimmen, erklären die Wissenschaftler. Am häufigsten treffe man im Wasser auf die ungiftige Ringelnatter. “Sie lebt in und an stehenden Gewässern, kann sehr gut schwimmen und tauchen. Beim Schwimmen hebt sie den Kopf aus dem Wasser.”

Auch Wasserpflanzen, die auf der Oberfläche schwimmen oder im Grund verwurzelt sind, trüben mitunter den Badespaß. Sie könnten im Wasser stören oder “auf manche Menschen unheimlich wirken”. Die meisten Wasserpflanzen ließen sich aber leicht abstreifen. Von großen Seerosenflächen sollten Schwimmer aber Abstand halten, weil diese unter Naturschutz stünden.

Die eigentliche Gefahr gehe nicht von den Pflanzen selbst aus, sondern von der Panik, die sie bei manchen Menschen auslösen könnten. Deshalb gelte es, Ruhe zu bewahren “und am besten in Rückenlage aus den Wasserpflanzen herausschwimmen, wie man hineingeschwommen ist”, raten die Forscher.

Grundsätzlich sollten Erholungssuchende nur dort baden, “wo man sich wohlfühlt und die Situation gut einschätzen kann”. Die meisten Tierbegegnungen seien für den Menschen nicht gefährlich, “sofern man sie in Ruhe lässt”. Komme man Wels oder Biber aber zu nah, könnten sich die Tiere verteidigen. “Also Abstand halten.”