Hier wird das Wort Gottesdienst „missbraucht“

Die Kirchen kritisieren heftig in einer Stellungnahmen einen geplanten „politischen Gottesdienst“ von den „Querdenkern“.

Die "Querdenken721"-Bewegung will mit einem "politischen Gottesdienst" gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. (Archivbild)
Die "Querdenken721"-Bewegung will mit einem "politischen Gottesdienst" gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. (Archivbild)Jens Schulze/epd

Nürnberg. Bei der für Samstag angekündigten Veranstaltung gegen die Corona-Maßnahmen handle es sich offensichtlich keineswegs um einen Gottesdienst, sondern um eine öffentliche politische Kundgebung.  So heißt es in einer veröffentlichten Stellungnahme der evangelischen und katholischen Kirche. Damit werde das Wort Gottesdienst „instrumentalisiert und missbraucht“.

Zudem würden so Menschen „vorsätzlich und auf inakzeptable Weise in die Irre“ geleitet, kritisieren die Kirchenvertreter. Sie sehen in dem angekündigten „politischen Gottesdienst“ einen Missbrauch des Grundrechts auf Religionsfreiheit. Gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften verlangen sie von den Initiatoren, die Bezeichnung solcher Veranstaltungen als Gottesdienst zu unterlassen. Sie wehren sich auch gegen Versuche, „die Pandemie zu bagatellisieren und das Leid der Menschen für politische Zwecke zu instrumentalisieren“.

Die „Querdenken721“-Bewegung in Karlsruhe hat für diesen Samstag zu einem „Politischen Gottesdienst für alle Opfer der Corona-Maßnahmen“ aufgerufen. Auf dem Karlsruher Messplatz sind der Ankündigung zufolge eine Andacht, Musik und Redebeiträge geplant. (epd)