Hier verkauft ein Bischof Fischbrötchen auf Helgoland

Nach anderthalb Stunden waren die Brötchen ausverkauft – und Helgoländer Kinder können sich über einen stattlichen Betrag freuen. Auch den Katholiken hat’s schmeckt.

Auf Helgoland verkaufte Magaard nach einer verlorenen Wette auch schon mal Fischbrötchen
Auf Helgoland verkaufte Magaard nach einer verlorenen Wette auch schon mal FischbrötchenJulia Fischer

Helgoland. 250 Fischbrötchen hat der Schleswiger Bischof Gothart Magaard auf der Nordseeinsel Helgoland verkauft. In einer typischen Bude mitten in der Hauptstraße "Lung Wai" belegte er gemeinsam mit Gemeindepastorin Pamela Hansen jedes Brötchen frisch mit Matjes oder Bismarck, wahlweise mit oder ohne Zwiebeln. Der evangelische Bischof löste mit der Aktion seine Wettschulden mit Helgolands Bürgermeister Jörg Singer ein. Der war so begeistert, dass er ankündigte, den Bischof im Winter mit einer ähnlichen Aktion im Schleswiger Dom zu besuchen. Der Erlös aus dem Verkauf der Fischbrötchen geht an den Verein "Helgoländer Kinder sind unsere Zukunft". 
Bürgermeister Singer kündigte an, seinen Wetteinsatz trotz seines Sieges einzulösen: Er wird im Winter nach Schleswig kommen und beim Schwahlmarkt im Dom Kekse verkaufen. "Die Aktion ist so toll, und ich bin so begeistert, dass der Bischof wirklich hergekommen ist – da möchte ich mich revanchieren." Auch Helgoländer Unternehmer unterstützten die Aktion. Angelo Bras kündigte an, die Gesamteinnahmen von 815 Euro auf 1.000 Euro aufzustocken. 

"Eine witzige Aktion"

Die Kunden waren begeistert – von der Aktion und von den Fischbrötchen: "Der Bischof ist extrem talentiert", sagte Angie Thalmann aus Quickborn. "Souverän, freundlich, und er sieht gut aus. Und die Fischbrötchen sind extrem lecker." Sie war auch im Juli 2017 auf Helgoland und hatte zugesehen, wie der Bischof die Wette verlor. "Wir haben ihn laut angefeuert und gejohlt." Ulrich Klemke aus Bonn sagte, so eine witzige Aktion habe er selten erlebt. Er kommt seit 1964 regelmäßig nach Helgoland. "Obwohl ich katholisch bin, schmeckt mir das Fischbrötchen sehr gut", fügte er zwinkernd hinzu. 
Magaard hatte mit Singer gewettet, ob zum Besuch des Nordkirchenschiffs im vergangenen Jahr 50 Helgoländer – gekleidet in den Inselfarben grün, rot, weiß – das Lied "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt" singen. Der Bürgermeister gewann klar: 91 Helgoländer begrüßten das Schiff. 
Magaard startete um 12.30 Uhr mit dem Verkauf der Brötchen, und um 14.05 Uhr war das letzte verkauft. "Es hat unheimlich Spaß gemacht und war schön, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen", sagte er nach dem Verkauf. Er sei selbst erstaunt gewesen, wie schnell die Brötchen ausverkauft waren. "Wie toll für die Aktion und die Helgoländer Kinder, die mit dem Geld unterstützt werden." (epd)