Hier sind die Gebete international

Auch in der Hansestadt wird die Europawoche gefeiert – und das ökumenische Foum beteiligt sich mit Konzerten und Andachten. Dabei spielen internationale Hamburger Gemeinden eine große Rolle.

Europäische Union

Hamburg. Der Name ist eigentlich eine Mogelpackung. Ab dem 2. Mai wird in Hamburg die Europawoche gefeiert, doch sie dauert nicht eine Woche, sondern 13 Tage. Und so können sich die Hamburger zwei Wochen lang auf Ausstellungen zum Thema Europa genauso freuen wie auf Podiumsdiskussionen, Konzerte und Vorlesewettbewerbe. 
Auch die Kirche beteiligt sich, allen voran das Ökumenische Forum HafenCity. Die geistliche Leiterin Corinna Schmidt hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ein Programm aus Andachten und Konzerten auf die Beine gestellt. Dabei hat sie sich vom diesjährigen Motto „Ganz Europa in einer Stadt“ leiten lassen. Zu diesem Thema hätten auch die Kirchen etwas beizutragen, dachte sie sich.

Finnen machen den Anfang

Zehn Hamburger Auslandskirchen hat die Pastorin angeschrieben und sie gebeten, eine Andacht in der Kapelle des Ökumenischen Forums zu halten. Fünf von ihnen haben zugesagt. „Damit möchten wir bei den Hamburgern die Wahrnehmung schärfen für die Fülle von Kirchen der Stadt“, sagt Corinna Schmidt.
Den Anfang macht die Finnische Seemannskirche am Mittwoch, 2. Mai, um 13 Uhr. Pastorin Päivi Vähakangas hält eine Andacht zum Thema „Mit Christus Grenzen überwinden“. Einen Tag später, am 3. Mai um 18 Uhr, kommt Pastorin Elisabeth Magnusson Rosengren von der Schwedischen Gemeinde der Gustaf-Adolfs-Kirche in der Ditmar-Koel-Straße. Am Mittwoch, 4. Mai, um 13 Uhr steht die Andacht unter dem Spruch „Was sucht ihr?“ (Johannes 1, 38), gestaltet von Pastor Edgar Lüken und Jackie Rohmann von der Hamburg International United Methodist Church in Altona. „Beten für Europa“ heißt es am 14. Mai um 13 Uhr, wenn Filomena-Maria Nobre Gomes von der Portugiesisch-sprachigen Katholischen Mission und Veronika Pielken, Ökumenebeauftragte im katholischen Erzbistum Hamburg, die Andacht halten. Zum Abschluss ist die Litauische Gemeinde am 15. Mai um 18 Uhr zu Gast.
Das Ökumenische Forum lädt Hamburger genauso ein wie Menschen aus den Auslandsgemeinden, denn die Andachten werden sowohl auf Deutsch als auch in der jeweiligen Landessprache gehalten, in der die Gebete gesprochen werden. Übersetzungen gibt es nicht. Die Veranstaltungen ersetzen die üblichen täglichen Andachten, daher beginnen sie auch zu unterschiedlichen Zeiten. Hinterher wird zu einem Tischgespräch ins Café Elbfaire im Forum eingeladen. Die zehntägige Pause nach den ersten drei Andachten lässt sich leicht erklären: Vom 9. bis 13. Mai findet der Katholikentag in Münster statt – und viele Mitarbeiter des Ökumenischen Forums werden hinfahren.
Gottesdienst in St. Jacobi
Auch drei Konzerte sollen bei freiem Eintritt in der Kapelle stattfinden. Am 3. Mai um 19 Uhr singt Pastorin Magnusson Rosengren „Lieder, die sich durch Hoffnung für die Zukunft auszeichnen“, so die Ankündigung. Begleitet wird die singende Pastorin von ihrem Ehemann Urban Rosengren am Klavier.
Viele Musiker stehen am 5. Mai um 18 Uhr auf der Bühne: Der Londoner Kammerchor „The Marble Hill Singers“ macht auf seiner Deutschland-Tour Station in Hamburg. Und am 15. Mai um 19 Uhr findet ein Konzert mit Algirdas Sochas aus Litauen (Violine) und Mayko Arita aus Japan (Klavier) statt. Den Abschluss bildet die Autorenlesung „Spiel Zigeunistan“ am 17. Mai um 19.30 Uhr, in der es um in Deutschland lebende Sinti und Roma geht. Der Eintritt beträgt 5 Euro an der Abendkasse.
Zum Ende der Europawoche wird in der Hauptkirche St. Jacobi ein Gottesdienst gefeiert. Zu Gast sind die Bischöfin im Ruhestand Jāna Jēruma-Rrīnberga aus Lettland und die Kantorei Kongsberg (Norwegen). Die Theologin war 2009 die erste Bischöfin Großbritanniens, kehrte später nach Litauen zurück. In Hamburg wird sie auf Englisch predigen.