Hier feiert eine Gemeinde ihre „Trecker-Weihnacht“
Heiligabend Gottesdienst auf einem Trecker feiern? Ja, warum denn nicht! Eine Gemeinde aus der Nähe von Bremen bringt ihre Corona-Idee auch in diesem Jahr über die Bühne.
Pastor Robert Vetter aus Stuhr bei Bremen wird auch in diesem Jahr an Heiligabend mit seinem Trecker und einem Anhänger durch die Gemeinde ziehen und dort Weihnachtsandachten unter freiem Himmel feiern. „Wir entsprechen dem Wunsch vieler Gemeindeglieder, die das schön finden“, sagte Vetter dem Evangelischen Pressedienst (epd). Von der Veranda einer mobilen Waldhütte aus wird der evangelische Pastor kurze Predigten an vier Orten halten.
Der weihnachtlich geschmückte Anhänger mit der Hütte dient Vetter damit schon im dritten Jahr in Folge als Kanzel. 2020 und 2021 hatte Vetter seine Heiligabend-Gottesdienste wegen der Pandemie kurzerhand nach draußen verlegt und damit viel Aufmerksamkeit erregt.
Reaktion auf Energiekrise
In diesem Jahr sei die „Trecker-Weihnacht unter freiem Himmel“ auch eine Reaktion auf die Energiekrise. Die mittelalterliche Kirche in Stuhr werde ohnehin nur auf maximal 13 Grad geheizt. „Wenn man dann eine Weile sitzt, kann es auch drinnen ganz schön kalt werden“, sagt Vetter. „Dann kann man auch gleich draußen feiern.“ Geplant sind vier etwa zwanzigminütige Andachten auf einem Parkplatz, in einem Dorfzentrum, an einem Abenteuerspielplatz und auf einer Wiese. Der Ernteverein Alt-Stuhr stellt wieder das Fahrzeug-Gespann und hilft bei der Organisation.
Die Dorfkirche aus dem Mittelalter fasse maximal 250 Personen, sagt der Theologe. „Mit den Trecker-Andachten können wir aber bis zu 700 Menschen erreichen“. Glockengeläut und Musik kommen wie in den Vorjahren aus dem Lautsprecher. Wer den Gottesdienst an Heiligabend unbedingt in der kalten Kirche erleben will, kommt Vetter zufolge auch zum Zuge: Um 23 Uhr gibt es in der Dorfkirche eine Christmette – ohne Trecker.