Die Zahl der erlegten Waschbären war in Hessen im vergangenen Jagdjahr 2024/2025 so hoch wie nie zuvor. 41.145 Tiere seien zur Strecke gebracht gebracht worden, teilt der Landesjagdverband Hessen (LJV) am Donnerstag in Bad Nauheim mit. Dies sei ein neuer Höchstwert und zeige, dass die intensive Bejagung der invasiven Art ganzjährig notwendig sei.
Der LJV sieht sich durch ein kürzlich veröffentlichtes Positionspapier der Goethe-Universität Frankfurt bestätigt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsprojekts ZOWIAC (Zoonotische und wildtierökologische Auswirkungen invasiver Carnivoren) schreiben darin von einer Bedrohung heimischer Arten. Demnach belegen Studien, dass Waschbären gezielt Brutstätten von Amphibien, Reptilien und bodenbrütenden Vögeln aufsuchen. In einer Art „Jagdrausch“ töteten sie oft ganze Gelege.
„Wir dokumentieren einen dramatischen Rückgang sensibler Arten in Gebieten mit hoher Waschbärdichte“, heißt es vonseiten der Wissenschaftler. Es gebe zudem keinerlei geprüfte Daten zu der Annahme, dass die aus Nordamerika stammende Art sich durch die Bejagung stärker verbreite.
„Der Waschbär gefährdet massiv Arten wie Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche, aber auch Amphibien, Reptilien und Feldhasen“, erklärt Markus Stifter, Pressesprecher des LJV. Die Jagd sei ein zentraler Baustein im Artenschutz – zusammen mit Lebensraumverbesserung und Nahrungssicherung.