Hessen plant 31-Euro-Ticket

Auf das 9-Euro-Ticket folgt bundesweit bald das 49-Euro-Ticket. Der hessischen Landesregierung ist das zu teuer. Sie will Millionen für bezahlbare Mobilität investieren.

Das geplante 31-Euro-Ticket soll für Busse und Bahnen in Hessen gelten
Das geplante 31-Euro-Ticket soll für Busse und Bahnen in Hessen geltenimago/Michael Schick

Menschen mit geringem Einkommen sollen künftig für 31 Euro im Monat Busse und Bahnen in ganz Hessen nutzen können. „Jede und jeder in Hessen soll die Möglichkeit haben, bezahlbar unterwegs zu sein“, erklärten Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) in Wiesbaden. Wer Bürgergeld, das neue Wohngeld Plus oder Sozialhilfe beziehe, solle mit dem „Hessenpass mobil“ ein Flatrate-Angebot im ÖPNV bekommen.

Bundesweit ist als Nachfolgeprodukt des beliebten 9-Euro-Tickets für Frühjahr ein 49-Euro-Ticket geplant. Klose erklärte dazu, das Deutschlandticket könne zwar viele Menschen finanziell entlasten. Gleichzeitig gebe es viele Bürger mit keinem oder sehr geringem Einkommen, für die 49 Euro im Monat „sehr viel Geld“ sei. Ihnen wolle das Land mit dem monatlich 31 Euro teuren „Hessenpass mobil“ bezahlbare Mobilität ermöglichen und mehr Teilhabe bieten. 31 Euro im Monat kosten in Hessen auch das Schülerticket und das Seniorenticket.

Antrag schon auf dem Weg

Zusammen mit den drei in Hessen tätigen Verkehrsverbünden will die Landesregierung „in den nächsten Wochen daran arbeiten, das neue Angebot zu entwickeln“. Das Land will bis zu 15 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen, um das Angebot zu finanzieren und entstehende Einnahmeausfälle der Verkehrsverbünde auszugleichen. Ein entsprechender Änderungsantrag zum Entwurf des Landeshaushalts sei bereits auf dem parlamentarischen Weg. Das Land werde zudem Gespräche mit Kommunen führen, die teilweise bereits lokal vergünstigte Fahrkarten anbieten.

Der Kreis der Berechtigten (älter als 18 und jünger als 65 Jahre) umfasst laut Landesregierung rund 520.000 Menschen in Hessen. Davon bezögen rund 260.000 Menschen Bürgergeld und rund 170.000 Menschen Wohngeld Plus, außerdem erhielten etwa 90.000 Menschen Sozialhilfe.