Hessen: Keine Initiative für bundesweiten Gedenktag 7. Oktober
Wie Erinnern an den Angriff der Hamas auf Israel vor fast einem Jahr? Hessens Beauftragter für jüdisches Leben regte einen bundesweiten Gedenktag an – eine entsprechende Initiative lässt aber auf sich warten.
Die hessische Landesregierung hat den Vorschlag eines bundesweiten Gedenktages am 7. Oktober noch nicht mit den anderen Bundesländern abgestimmt. Das teilte die Staatskanzlei in Wiesbaden auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch mit. “Eine Bundesratsinitiative ist derzeit nicht geplant”, sagte ein Sprecher.
In wenigen Tagen jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel mit mehr als 1.000 Toten und zahlreichen verschleppten Geiseln. Der Angriff ist der Auslöser des Gazakriegs. Der hessische Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Uwe Becker, forderte daher im Sommer, dieses Datum zu einem dauerhaften Gedenktag zu erklären.
Laut Staatskanzlei werden in Hessen zum ersten Jahrestag Veranstaltungen an das Leid der Menschen erinnern und der Landesbeauftragte werde diesen Tag für sein Anliegen nutzen. Der 7. Oktober stehe “mit den bestialischen Massakern der Terrororganisation Hamas für den größten Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Shoah”, begründete Becker seine Initiative eines bundesweiten Gedenktags.
“Wenn wir es mit unserer deutschen Staatsräson gegenüber Israel ernst meinen, dann sollten wir mit dieser schrecklichen Zäsur in der Zukunft in besonderer Weise umgehen”, forderte er im Juli bei der Vorstellung eines solchen Gedenkens. Die historische Bedeutung dieses Tages verlange bundesweit nach einem angemessenen Umgang.
Im Bundesland selbst bringe die Landesregierung an vielen Stellen ihre Solidarität mit dem “Wertepartner Israel” zum Ausdruck, so der Sprecher der Staatskanzlei. Er nannte unter anderem das ganzjährige Hissen der Flagge des Staates Israel vor vielen öffentlichen Gebäuden.