“Herr Zwilling und Frau Zuckermann” – Doku-Klassiker im MDR
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
25 Jahre nach seiner Uraufführung 1999 ist der Film von Volker Koepp fast schon eine Art Doku-Klassiker. Wobei man ihn heute – auch angesichts des Ukraine-Kriegs und des Wiedererstarkens rechtsextremistischer und judenfeindlicher Strömungen – sicher mit anderen Augen sieht als damals.
Im Kern geht es um das Porträt zweier hochbetagter deutschstämmiger Juden in Czernowitz, einer fast schon untergegangenen, durch die Irrungen und Wirrungen der Geschichte im 20. Jahrhundert weithin vergessenen deutschsprachigen Kulturlandschaft in der westukrainischen Bukowina.
Die beiden Überlebenden des Holocaust, Herr Zwilling und Frau Zuckermann, pflegen ihre innige Freundschaft und lassen in ihren Erinnerungen eine versunkene Welt wieder auferstehen.
Eindrucksvoll fängt Volker Koepp ihre Erinnerungen ein, wobei er bei aller Nähe zu den beiden alten Menschen stets die notwendige Distanz wahrt, um sie nicht der bloßen Schaulust preiszugeben. Intensiv macht er ihre Lebensneugier erfahrbar und verknüpft sie ebenso beiläufig wie amüsant mit episodischen Einblicken in das sich wieder regende Leben in der jüdischen Gemeinde.