„Heroes – Im Namen der Ehre“ vermittelt ungewöhnliche Einblicke

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Im Mittelpunkt von „Heroes“ steht Berat, ein junger Mann mit türkischen Wurzeln aus einer Duisburger Arbeiterfamilie. Bevor er im Jugendzentrum seiner Nachbarschaft auf die „Heroes“-Aktivisten stieß, waren für ihn Frauen eigentlich Menschen zweiter Klasse. Doch als ihn sein Bruder zu einem Gruppentreffen mitnahm, faszinierte Berat die Offenheit, mit der hier über Themen wie Sexualität und Liebe gesprochen wurde.

Nach und nach bemerkte er, wie sehr ihn sein streng patriarchales Weltbild einschränkte und dass er selbst am meisten unter den Auswirkungen eines konservativen Männerbildes zu leiden hatte. Ermutigt von seiner eigenen Emanzipation, nimmt er an einer Ausbildung zum „Heroes“-Multiplikator teil. Wenn er diese mit Erfolg abschließt, winkt eine Zertifizierung, mit der er künftig ähnliche Workshops an Schulen durchführen kann.

Der Film von Alexander Kleider begleitet Berat ein Jahr lang und zeigt, wie schwer es für ihn ist, sich gegen traditionelle Rollenbilder aufzulehnen. Weder seine Eltern noch seine Freunde aus der Duisburger Auto-Tuner-Szene zeigen Verständnis für seine Wandlung zum „männlichen Feministen“. Im Gegenteil: Seine Mutter empfindet seine kritische Haltung gegenüber der Heirat als Bedrohung der Familienordnung, und seine alten Freunde belächeln Berats Engagement argwöhnisch.

„Heroes“ vermittelt ungewöhnliche Einblicke in das kulturelle Milieu einer migrantisch geprägten deutschen Arbeiterstadt. Der Film kommt seinen Protagonisten sehr nah; man spürt ihre Zerrissenheit zwischen traditionellen Familienwerten und dem Streben nach Freiheit und Emanzipation. „Heroes“ ist eine außergewöhnliche Geschichte über Liebe, Familie und den Mut junger Menschen, die für eine Welt ohne Sexismus kämpfen.