Herdenschutz: Land plant Pauschalprämie statt Einzelfall-Förderung

In der anhaltenden Debatte über Maßnahmen gegen Wolfsrisse plant das Land Niedersachsen eine Umstellung der einzelfallbezogenen Herdenschutz-Förderung auf eine unbürokratische Pauschalprämie.
„Statt einen bürokratischen Antrag zum Zaunbau und das Einholen verschiedener Angebote abwarten zu müssen, vereinfachen wir die Herdenschutzhilfe für die Schaf-, Ziegen- und Gatterwildhalter enorm“, sagte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) am Montag in Hannover. Das an Verwaltungskosten eingesparte Geld könne somit direkt für die Herdenschutzprämie verwendet werden.

„Wir wollen es den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern einfach machen und einmal jährlich eine Pauschale für Zäune, Herdenschutzhunde und erstmals auch für die Unterhaltung sowie den Aufwand zahlen“, erläuterte Staudte. Voraussetzung für die Pauschalprämie sei eine Weidehaltung und ein wolfsabweisender Grundschutz.

Staudte äußerte sich im Anschluss an eine Sitzung des Dialogforums „Weidetierhaltung und Wolf“. Die rot-grüne Landesregierung hatte das Format im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. An dem Treffen am Montag nahmen nach Angaben des Umweltministeriums Vertreter von rund 25 Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden teil.

Die Beschluss für eine pauschale Prämie geht nach Angaben des Agrar- und des Umweltministeriums auf einen Vorschlag von Schafhalterverbänden zurück. Wie sie ausgestaltet wird und ob es etwa einen höheren Betrag für Deichschafe gibt, die für den Hochwasser- und Küstenschutz wichtig sind, soll weiter diskutiert werden.