Herbst-Vollversammlung: Bischöfe sprechen über weltpolitische Lage
Die Zukunft der Demokratie in Deutschland und die weltpolitische Lage werden Themen auf der diesjährigen Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda sein. Ein Schwerpunkt liege auf der Situation im Nahen Osten, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Montag in einem Pressestatement zum Auftakt der Vollversammlung.
Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Oberhaupt der lateinischen Christen des Heiligen Landes, werde Gast der Vollversammlung sein. Der Terror des 7. Oktober 2023 mit dem Angriff auf Israel habe kriegerische Zustände ausgelöst und Elend über so viele Menschen in Israel, Gaza und im Libanon gebracht, erklärte Bätzing: „Dieser Terror muss aufhören.“
Auf die Ergebnisse der AfD bei den Landtagswahlen im September sehe er mit „nicht wenig sorgenvollem Blick“, sagte Bätzing. Auf der Vollversammlung werde man dazu die Bischöfe aus den östlichen Diözesen hören, die klug und aufmerksam die Situation beobachteten.
Weiteres Thema werde die Krise der Kirchenbindung und der Kirchenzugehörigkeit sein. Die Kirchenaustritte seien ein „Dauerthema“, das die Bischofskonferenz „nicht unbesorgt“ lassen könne. „Ganz im Gegenteil, das muss uns wachrütteln“, sagte Bätzing. Das Thema sei in ganz Europa aktuell. Man müsse sich die Frage stellen, wie Glaube, katholische Kirche und Kirchenbindung zu einer säkularen Gesellschaft passten:„Das ist die Zukunftsaufgabe.“
Außerdem wollen sich die Bischöfe laut Bätzing mit der Polizeiseelsorge befassen. Die Polizei sei besonderem Druck ausgesetzt, Polizisten erlebten persönliche Gefährdungen und vermehrten Druck aufgrund von unvorhersehbaren Ereignissen, erläuterte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Der Bedarf an Seelsorge werde größer. Die Bischöfe wollen sich mit einer Vorlage beschäftigen, die von Polizeiseelsorgern und Polizeiseelsorgerinnen erstellt wurde.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen weiterhin die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober in Rom sowie die Zukunft der katholischen Theologie an staatlichen Universitäten.
Eine Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen wird Bätzing zufolge kein ausführlicher Punkt der Vollversammlung sein: „Wir sind gesprächsbereit, aber nicht die Akteure.“ Von katholischer Seite werde daher auch kein Kompromissvorschlag formuliert.
Die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz findet vom 23. bis 26. September in Fulda statt. An ihr nehmen 59 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung von Bätzing teil.