Helfer beklagen schlimmste Gewalt im Westjordanland seit 2005
Die Angriffe des israelischen Militärs in Teilen der besetzten Westbank haben nach Einschätzung einer Hilfsorganisation ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht.
Zunehmende Gewalt im von Israel besetzten Westjordanland bedroht nach Einschätzung der Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) die Gesundheitsversorgung der Palästinenser. Israelische Militärangriffe beeinträchtigten die Arbeit von Rettern, Krankenhäusern und humanitären Helfern, beklagte die Organisation am Montag. Es herrsche in dem Gebiet die schlimmste Gewaltwelle, die seit Beginn entsprechender UN-Aufzeichnungen im Jahr 2005 registriert worden sei.
Nach IRC-Angaben mussten mehrere örtliche Partnerorganisationen ihre Arbeit einstellen. Die Angriffe der israelischen Armee auf den nördlichen Teil der besetzten palästinensischen Gebiete seien von nie dagewesenem Ausmaß. Die Krankenhäuser der Region sind den Angaben zufolge nicht auf die hohe Patienten-Zahl vorbereitet. Da zudem viele Kampfhandlungen in der Nähe von Kliniken stattfänden, gebe es für viele Betroffene keinen schnellen Zugang zu medizinischer Versorgung.
Wie das IRC weiter mitteilte, wurden im Westjordanland seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 600 Palästinenser getötet – “ein Viertel von ihnen Kinder”. Zudem seien große Teile der zivilen Infrastruktur durch die Angriffe zerstört worden.