Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit Zeichnungen von Bernhard Heisig. Anlass ist der 100. Geburtstag des 1925 in Breslau geborenen Künstlers, der 2011 im brandenburgischen Strohdehne verstarb. Zu sehen ist bis Ende August nach Angaben des Museums eine Auswahl bisher selten zu sehender Arbeiten, in denen sich Heisigs künstlerischer Blick auf den Zweiten Weltkrieg in eindringlicher Weise manifestiere. Der Titel der Ausstellung lautet „Von Krieg, Alltäglichkeiten und anderen Miseren“.
Heisig, der vor allem für seine expressiven Gemälde und monumentalen Geschichtsbilder bekannt sei, offenbare in seinem zeichnerischen Werk eine ebenso intensive wie persönliche Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Erinnerung und Gesellschaft, so das Museum. Die Ausstellung zeige aber auch humorvolle und fast karikaturhafte Alltagszeichnungen. Außerdem werde eine Anfang der 90er Jahre entstandene Serie fotografischer Portraits des Künstlers gezeigt.
Bernhard Heisig wurde am 31. März 1925 in Breslau geboren. Im Zweiten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst in der Waffen-SS, 1947 trat er in die SED ein, die er 1989 wieder verließ. Er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten der DDR-Kunst und wird zur Leipziger Schule gezählt. In der DDR gehörte Heisig zu den „Big Four“ der sogenannten Staatskünstler. Das waren neben ihm die Maler Willi Sitte (1921-2013), Werner Tübke (1929-2004) und Wolfgang Mattheuer (1927-2004).