Das Paderborner Computermuseum Heinz Nixdorf Museums-Forum (HNF) widmet dem Thema Quantencomputer einen neuen Ausstellungsbereich. Mit Quantencomputern stehe eine neue Technologie bereit, die einen Bruch mit der bisherigen bedeute und neue Möglichkeiten eröffne, erklärte HNF-Geschäftsführer Jochen Viehoff am Freitag. Mit der neuen Technologie ließen sich Probleme lösen, die digitale Computer nur in erheblich längerer Zeit bewältigten. Der neue Ausstellungsbereich wird am Samstag eröffnet.
Im Zentrum der Präsentation stehe als besonderes Objekt das weltweit größte Quantenbit, hieß es. Besucher könnten damit die Möglichkeiten der Quantenwelt ausprobieren. Über die Auswahl der Helligkeit und der Farbe ließen sich leicht verständlich Prinzipien der Quantenwelt wie Überlagerung und Verschränkung verdeutlichen. Zudem sind demnach Objekte aus bedeutenden Forschungseinrichtungen wie dem Forschungszentrum Jülich, der Universität Paderborn oder der Universität Siegen zu sehen, die mit unterschiedlichen Methoden den Quanten auf der Spur sind.
Der neue Ausstellungsbereich biete die erste Präsentation zum Thema Quantencomputing in einem deutschen Museum, hieß es weiter. Ein Quantencomputer ist ein Prozessor, der die Gesetze der Quantenmechanik nutzt, um Berechnungen auszuführen. Damit sind präzise Simulationen von kleinsten physikalischen Teilchen möglich.
Seit einigen Jahren seien die ersten Quantencomputer zu kaufen, die allerdings nur über wenige Qubits verfügen und kaum einen praktischen Nutzen hätten, erklärte das Computermuseum. Ein Quantencomputer in Größe eines Schuhkartons sei im Museum mit zwei Qubits betriebsbereit, um kleine Programme zu demonstrieren. Ein Qubit kann ein Bit Information speichern, das ist die kleinstmögliche digitale Informationsmenge.
Die Eröffnung des Quantencomputerbereichs ist zugleich der Beginn des Jubiläumsjahres „Nixdorf100“, mit dem das Museum den Namensgeber, den Computerpionier Heinz Nixdorf würdigt.