Heiliger Nikolaus
Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. Sein Feiertag ist der 6. Dezember. In der katholischen Kirche wird er häufig als “Nothelfer” angerufen; die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als “Wundertäter”. Von der historischen Person gilt nur als sicher, dass ein Nikolaus im vierten Jahrhundert Bischof von Myra an der heutigen türkischen Mittelmeerküste war. Seine Reliquien werden in der süditalienischen Hafenstadt Bari verehrt.
Nikolaus gilt seit jeher als Schutzpatron der Kinder. Im Mittelalter entwickelte sich der Brauch, dass ein als Nikolaus verkleideter Mann die Familien besuchte, wobei er artige Kinder belohnte und unartige bestrafte. Diese Aufgabe überließ der Heilige oft seinem Begleiter, der je nach Region anders hieß, etwa Knecht Ruprecht, Krampus, Pelzmärtl, Hans Muff oder – in den Niederlanden – der “Zwarte Piet”: Figuren, die heute aus verschiedenen Gründen umstritten sind und daher oft nicht mehr dabei sind.
Bis heute hält sich der Brauch, dass Nikolaus zu seinem Festtag Socken und Schuhe der Kinder mit Süßigkeiten und kleinen Gaben füllt. Inzwischen fallen die Geschenke in etlichen Familien aber auch schon mal etwas größer aus.
Schon die in Myra früh einsetzende Nikolaus-Verehrung lobte seine Güte. Um den Heiligen ranken sich viele Legenden, deren historische Ursprünge aber vor allem bei anderen Heiligen gleichen Namens liegen. Nach einer Erzählung erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Er ist deswegen auch Patron der Schüler. Einer anderen Legende zufolge schenkte er drei Mädchen heimlich Gold für die Aussteuer, um sie vor der Tempelprostitution zu retten.
Aus kirchlicher Sicht hat der am Konsum orientierte Weihnachtsmann der Geschenke-Industrie nichts mit dem Bischof Nikolaus zu tun, der selbstlos Menschen in Not geholfen habe. Schon länger organisieren daher kirchliche Organisationen eigene Initiativen, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom Weihnachtsmann der Werbung abzugrenzen. Verkauft werden dabei auch Schoko-Nikoläuse mit Mitra und Bischofsstab als Alternative zu den Weihnachtsmännern mit Mütze und Beutel.