Heidelberger Ausstellung über Beltracchi und Meisterfälscher

Gemälde berühmter Kunstwerke erzielen am überhitzten Kunstmarkt Millionen. Das Geschäft und die Technik der Fälscher zeigt ab Ende Februar eine Ausstellung in Heidelberg. Und konfrontiert Fälschung und Original.

Gefälschte Gemälde für den Kunstmarkt und Werke der imitierten Künstler bringt das Kurpfälzische Museum Heidelberg zur Ausstellung „Kunst und Fälschung“ zusammen. Erstmals zu sehen sind Gemälde, die als Fälschungen enttarnt wurden und bislang in den Archiven der Landeskriminalämter eingelagert waren. Darunter sind Kopien der Werke von Lucas Cranach, Rembrandt, Vincent van Gogh, Paula Modersohn-Becker und Pablo Picasso.

Ausgestellt werden auch zwei Gemälde des wohl bekanntesten Fälschers der Gegenwart, Wolfgang Beltracchi – zusammen mit zwei Originalen von Heinrich Campendonk und Johannes Molzahn. Die Ausstellung beginnt am 29. Februar und läuft bis 30. Juni.

Die Schau geht auch der Frage nach, wie Fälscher arbeiten und wie sie entlarvt wurden. Mythen um Meisterfälscher könnten auch damit zusammenhängen, dass gefälschte Werke bislang fast nie öffentlich zu sehen waren, betonten die Ausstellungsmacher am Mittwoch in Heidelberg. Sie zeigen auch, dass Kunstfälschungen keineswegs eine neue Erfindung sind.

Für die Schau arbeitet das Museum mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg zusammen. Dort können Studierende seit 2021 an beschlagnahmten Fälschungen lernen, wie Kopien zu enttarnen sind. Die Fälschungen stammen aus den Beständen der Landeskriminalämter in Baden-Württemberg, Bayern und Berlin.

Als Blick in die Zukunft zeigt die Schau ein mit Künstlicher Intelligenz und 3D-Drucker geschaffenes Porträt im Stile des niederländischen Meisters Rembrandt (1606-1669), eines der berühmtesten von Algorithmen geschaffenen Bilder der Welt.