In Berlin ist die Zahl der an schwarzem Hautkrebs erkrankten Personen in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gewachsen. Entsprechende Diagnosen sind laut eines aktuellen Arztreports der Barmer Krankenkasse von 2005 bis 2023 um 63 Prozent angestiegen, von 185 auf 302 Fälle je 100.000 Einwohner, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Bei weißem Hautkrebs hätten sich die Diagnosen sogar mehr als verdoppelt. Diese stiegen im gleichen Zeitraum von 725 auf 1.504 je 100.000 Einwohner.
Die Barmer-Landesgeschäftsführerin Berlin/Brandenburg, Gabriela Leyh, erklärte, dass die Gefahr von UV-Strahlung über Jahrzehnte unterschätzt wurde: „Nun sehen wir dramatisch steigende Hautkrebsdiagnosen und die Patientinnen und Patienten werden immer jünger.“ Sie empfehle dringend, alle zwei Jahre zum Hautkrebsscreening zu gehen.
Die höchste Krebslast trage demnach die Generation der Baby-Boomer. Die Jahrgänge 1964 bis 1968 erkranken laut Report im Durchschnitt zehn Jahre früher an schwarzem Hautkrebs als es bei den Jahrgängen 1936 bis 1940 der Fall war. Eine Erklärung dafür könnte laut Barmer sein, dass ab den 1960er Jahren mehr Urlaub gemacht wurde. Damit einhergegangen sei „sorgloses Sonnenbaden“ ohne Bewusstsein für UV-Schutz. Zudem seien ab den 1980er Jahren Sonnenstudios in Mode gekommen.
Leyh rechnet mit weiter steigenden Hautkrebsdiagnosen. Wer sich im Kindesalter Hautschädigungen zugezogen habe, erkranke erst im Erwachsenenalter. „Wir stehen erst am Anfang einer Hautkrebswelle“, erklärte sie. Mit dem Klimawandel nehme demnach auch die UV-Belastung in Zukunft zu.