Hausrotschwanz zum Vogel des Jahres 2025 gewählt

Von den fünf Kandidaten zur Jahresvogelwahl ist es am Ende jene Art geworden, die hierzulande am häufigsten zu sehen ist. Der Hausrotschwanz kommt in Deutschland überall vor. Auch im Aberglauben hat er seinen Platz.

Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025. Das teilten am Donnerstag der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) im mittelfränkischen Hilpoltstein und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin mit. An der öffentlichen Wahl beteiligten sich demnach rund 143.400 Menschen. Fachleute hatten fünf Arten vorsortiert: neben dem Sieger (42.325 Stimmen) die Waldohreule (40.455), den Schwarzspecht (22.656), den Schwarzstorch (20.839) und den Kranich (16.205).

Beim Hausrotschwanz handelt es sich um einen etwa spatzengroßen Singvogel von markanter Gestalt. Die Art ist grau-schwarz gefärbt und hat einen auffällig roten Schwanz. Diese Flammenoptik hat dem Rotschwanz wohl seinen Platz im Aberglauben eingebracht: “Gilt er in einigen Gegenden als Schutz vor Feuer, so ist er in anderen als Feuerteufel verschrien”, heißt es vom Bund für Umwelt und Naturschutz. Es gibt hierzulande noch eine weitere Rotschwanz-Art: den Gartenrotschwanz. Dessen Männchen hat im Unterschied zum Hausrotschwanz allerdings eine rostrote Brust und eine weiße Stirn. Bei beiden Arten sind die Weibchen schlichter gefiedert.

Der Hausrotschwanz löst als Vogel des Jahres den Kiebitz ab. Er war unter dem Motto “Mut zur Lücke!” zur Wahl angetreten. Den Naturschutzverbänden zufolge braucht das Tier zum Nisten Mauerwinkel, Hohlräume oder Dachvorsprünge. Bei Maßnahmen zur Wärmedämmung, Sanierungen und Neubauten gelte es darauf zu achten, keine Nistmöglichkeiten zu zerstören oder solche neu zu schaffen, etwa durch das Aufhängen geeigneter Kästen. Der Hausrotschwanz gilt in Deutschland als ungefährdet. Bundesweit gibt es schätzungsweise 800.000 bis 1,1 Millionen Brutpaare.

Längst nicht immer war die Art hierzulande allgegenwärtig. Ursprünglich habe sie nur im Hochgebirge genistet, heißt es im Nachschlagewerk “Zauber und Schönheit unserer Vogelwelt”. Im nördlichen Europa habe er einst völlig gefehlt, sei dann aber zum Kulturfolger geworden und habe im 19. Jahrhundert Stadt um Stadt besetzt.

Die Wahl zum Vogel des Jahres war 1971 die erste ihrer Art. Inzwischen hat die Aktion vom Baum bis zum Höhlentier des Jahres viele Nachahmer gefunden. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für (potenziell) bedrohte Arten und Lebensräume zu wecken.