Hannovers Landesbischof begrüßt Abschaltung von Atomkraftwerken

Während die FDP den endgültigen Atomausstieg Deutschlands kritisiert, ist Hannovers Landesbischof Ralf Meister dankbar, dass Deutschland den „konsequenten Weg des Ausstiegs“ geht.

Bischof Ralf Meister war für die EKD Mitglied der Endlagerkommission des Bundestags
Bischof Ralf Meister war für die EKD Mitglied der Endlagerkommission des BundestagsImago / epd

Der evangelische Bischof Ralf Meister befürwortet die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland am Samstag. „Die Atomkraft als Technologie zur Energiegewinnung dient nicht dem Leben. Sie wird immer eine unbeherrschbare Gefährdung für unsere Schöpfung bleiben“, sagte der Hannoveraner Landesbischof. Die politische Entscheidung zur Abschaltung sei unter dem Eindruck des katastrophalen Unfalls 2011 im Atomkraftwerk in Fukushima entstanden und daher richtig.

Deutschland ist Vorreiter

„Ich bin dankbar, dass unser Land diesen konsequenten Weg des Ausstiegs, anders als viele andere Länder, bis heute gegangen ist“, so der Bischof. Die Zukunft müsse der alleinigen Nutzung regenerativer Energien gehören. Andere Länder wollen nicht aus der Atomkraft aussteigen und planen im Gegenteil zusätzliche Werke. Meister war für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Mitglied der Endlagerkommission des Bundestags.

Die noch verbliebenen Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 sollten eigentlich schon zum Jahresende 2022 vom Netz gehen. Wegen der Energiekrise beschloss der Bundestag einen Streckbetrieb bis 15. April 2023. Vorausgegangen war eine kontroverse Debatte zwischen den Koalitionären FDP und Grünen, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit einem Machtwort beendete. Vor der Abschaltung am Wochenende ist die Diskussion erneut entflammt. Die FDP etwa fordert, die drei Atomkraftwerke in Reserve zu halten.