Handwerkskammer gibt Azubis eine Stimme
Statt nur über Jugendliche zu reden, will die Handwerkskammer für Mittelfranken (HWK) mit ihnen ins Gespräch kommen. Deshalb lädt sie am 19. September drei von ihnen zur Podiumsdiskussion „#zugehört“ zu sich ein, sagte Stefanie Stein von der Öffentlichkeitsarbeit der HWK dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Themen für die Diskussion basierten auf einer Umfrage unter rund 130 Auszubildenden. Herauskristallisiert hätten sich dabei vor allem die Themen Digitalisierung in den Betrieben sowie die Unsicherheit junger Menschen angesichts des aktuellen Weltgeschehens und der Erwartungen, die auch beruflich an sie gestellt werden.
Das Format sei bereits während der Corona-Pandemie entstanden, erzählte Tobias Ladewig, Leiter des Handwerkskammer-Internats. Im Internat wohnen die Auszubildenden während der einwöchigen überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, die an den Bildungszentren der HWK stattfindet. „In dem Rahmen ist es uns wichtig, nicht nur freizeitpädagogisch zu arbeiten, sondern ihnen auch Partizipation zu ermöglichen“, sagte Ladewig. Während Corona sei aufgefallen, dass die Jugendlichen keine Plattform haben und selten gefragt würden, wie es ihnen geht. „Sie sind unsere Zukunft, deshalb wollen wir sie auch teilhaben lassen.“
Am 19. September diskutieren die Auszubildenden Zeno Bentele (Zimmerer-Azubi), Kevin Werner (Maurer-Azubi) und Julia Pevak (Stuckateur-Azubi) mit Ulrike Horneber, Leiterin des Amtes für berufliche Schulen, Christine Steiner vom Deutschen Jugendinstitut und dem stellvertretenden HWK-Hauptgeschäftsführer Rainer-Johannes Wolf. „#zugehört“ findet zum ersten Mal vor Publikum statt, sagte Stein. Eingeladen wurden neben anderen Auszubildenden auch Vertreterinnen und Vertreter von Betrieben sowie Lehrkräfte an Berufsschulen. Das Ziel sei, dass Anregungen der Auszubildenden aufgenommen werden, „um ihnen zu zeigen: Ihr habt hier eine Zukunft und ihr habt Wirkmacht“, sagte Stein.
Die Podiumsgespräche werden außerdem aufgezeichnet und auf dem Youtube-Kanal der HWK veröffentlicht. Bisherige Themen waren unter anderem die Qualität der Lehre, Sexismus im Handwerk sowie Ausbildungsgehälter. (00/2710/12.09.2024)