Hamburger Volksinitiative für Bildung ohne Zwang

Die Initiative „Zukunft lernen – Bildung ohne Zwang“ sammelt Unterschriften für eine Bildungswende an Hamburger Schulen. Zentrale Forderungen der neuen Volksinitiative sind bessere Rahmenbindungen für zwangsfreies Lernen, Genehmigungen alternativer Bildungsangebote und eine demokratische Beteiligung von Schülerinnen und Schülern, wie die Initiative am Mittwoch mitteilte. Wer die Bildungskrise lösen will, müsse Druck aus dem überlasteten System nehmen. Bis Februar 2024 will die Initiative 10.000 Unterschriften von Hamburger Wahlberechtigten sammeln.

„Mit dem Start unserer Initiative wollen wir eine längst überfällige Diskussion über Bildungsziele, Bedingungen für wirkliches Lernen und die Öffnung unseres verkrusteten Schulsystems in Hamburg in Gang bringen“, sagte Gerd Kotoll, Vertrauensperson der Initiative. Die Interessen und Bedürfnisse der Lernenden müssten ins Zentrum der Organisation von Schule und Bildung gestellt werden.

Die Frage nach der richtigen Lernform, dem richtigen Bildungsweg müsse vom Kind her gestellt werden, nicht von den Anforderungen des Systems, hieß es. „Das setzt gleichermaßen Freiheiten bei der Wahl von Bildungsumfeld und Inhalten sowie die Abschaffung von Zwang voraus“, sagte Dirk Bleese, zweite Vertrauensperson der Initiative. Er wünsche sich für Hamburg ein modernes, schülerzentriertes Bildungssystem mit pädagogischen Antworten auf pädagogische Probleme.

Aktuell spiegle sich die Bildungskrise in Leistungsdruck, personeller Unterversorgung, übervollen Bildungsplänen, maroden Schulgebäuden, Schulangst, Mobbing, psychischen Probleme und Zwangsmaßnahmen gegen Schulverweigerer wider, hieß es. Die Liste scheine endlos und nichts davon fördere das eigentliche Ziel Bildung. Dennoch werde mit Macht daran festgehalten, so die Kritik.