Hamburger Kunstsammler Harald Falckenberg ist tot
Der Kunstsammler und Verleger Harald Falckenberg ist tot. Er starb am Montag kurz nach seinem 80. Geburtstag in seiner Heimatstadt Hamburg, wie die Kulturbehörde am Dienstag mitteilte. Seine rund 2.400 Werke umfassende Sammlung gilt den Angaben zufolge weltweit als eine der bedeutendsten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst.
Falckenberg begann laut Kulturbehörde Mitte der 1990er Jahre mit dem Aufbau einer umfassenden Sammlung mit Schwerpunkt auf deutscher und amerikanischer Gegenwartskunst ab den 1980er Jahren. Seit 1996 wird die Sammlung im Rahmen von Wechselausstellungen öffentlich gezeigt, seit 2001 im Ausstellungshaus auf dem Harburger Phoenixgelände. 2011 wurden Sammlung und Ausstellungsbetrieb in Harburg von den städtischen Deichtorhallen Hamburg im Rahmen einer Dauerleihgabe übernommen.
Seit 1997 war Falckenberg Mitglied des Hamburger Kunstvereins, von 1999 bis 2017 war er dessen Vorstandsvorsitzender. Seit 2011 war er Aufsichtsratsmitglied der Deichtorhallen Hamburg GmbH. Der Kunsthalle war er als Förderer unter anderem durch die zusammen mit Hans Jochen Waitz gegründete F. und W. Stiftung für zeitgenössische Kunst verbunden. 2008 wurde er von der Hochschule für Bildende Künste Hamburg zum Professor ernannt. Im selben Jahr übernahm Falckenberg den Verlag Philo Fine Arts, zudem war er Mehrheitseigentümer des renommierten Merve-Verlags.
Kultursenator Carsten Brosda (SPD) würdigte Falckenberg als „Ausnahmeerscheinung“ und „Multitalent“. Es sei beeindruckend, was er nach einer erfolgreichen Karriere als Jurist und Unternehmer für die Kunst und Kultur in Hamburg und weit darüber hinaus geleistet habe. „Sein besonderes Interesse galt dabei der Kunst, die sich gegen gesellschaftliche Konventionen richtet, und freigeistigen Künstlerinnen und Künstlern, die sich nicht zähmen lassen“.