Hamburger Kulturangebote sollen mehr junge Menschen erreichen
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat am Dienstag die Ergebnisse einer Besucherbefragung in Hamburger Kultureinrichtungen sowie einer Nichtbesucherbefragung vorgestellt. Das Publikum nehme die Kulturangebote in der Stadt als „vielfältig und attraktiv“ wahr, jedoch erreichten diese nicht alle Menschen „und viele neigen dazu, nur die Kultur zu genießen, die ihnen vertraut ist“, sagte Brosda laut Mitteilung der Kulturbehörde. Er stellte zugleich die 2023 gestartete Kulturstadt-Kampagne „Mischen is possible“ vor. In einem neuen Kampagnen-Look soll insbesondere eine junge Zielgruppe inspiriert werden, die Kultur der Stadt zu entdecken und neue Kulturorte und -veranstaltungen zu besuchen. Für die Besucherbefragung und die Nichtbesucherbefragung stand insgesamt ein Budget von 160.000 Euro zur Verfügung.
Die Befragung zeige, dass Hamburg als attraktive Kulturstadt wahrgenommen wird, die auch international für ihr vielfältiges kulturelles Angebot bekannt ist, insbesondere für die Elbphilharmonie und die Musicals, hieß es. Das Publikum in den Kultureinrichtungen sei überwiegend weiblich (61 Prozent), im Schnitt 51 Jahre alt und gut ausgebildet. Es sei zum großen Teil berufstätig (57 Prozent) oder im Ruhestand (27 Prozent) und verfüge überwiegend über ein mittleres (54 Prozent) oder hohes Einkommen (31 Prozent). 83 Prozent der Befragten hätten keine Migrationsgeschichte.
51 Prozent der Besucherinnen und Besucher kämen aus Hamburg, 17 Prozent aus der Metropolregion. 32 Prozent seien Touristinnen und Touristen, davon kämen fünf Prozent aus dem Ausland. 42 Prozent der Touristinnen und Touristen kämen für den Besuch der Kultureinrichtung nach Hamburg.
In der Nichtbesucherbefragung hätten 38 Prozent der befragten Hamburgerinnen und Hamburger angegeben, keine oder nur sehr selten Kultureinrichtungen zu besuchen. Die Nichtbesuchenden seien im Schnitt etwas jünger als die Besucherschaft, etwas weniger gebildet und verfügten über ein geringeres Einkommen. Die Nichtbesuchenden nähmen die Hamburger Kultureinrichtungen zwar als positiv und sympathisch wahr, schätzten ihr Angebot aber als weit weg vom eigenen Alltag und unmodern ein.
Die Befragungen sind laut Kulturbehörde ein erster Teil eines längeren Prozesses. Die Befragungs-Ergebnisse sollen in den Kultureinrichtungen und der Behörde diskutiert, anschließend sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden.