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Hamburger Kita-Fachkräfte: 1.853 “Kollektive Gefährdungsanzeigen”

1.853 pädagogische Fachkräfte aus Hamburger Kindertagesstätten haben eine „Kollektive Gefährdungsanzeige“ unterschrieben. Bundesweit unterzeichneten von Februar bis Mitte April mehr als 27.000 Kräfte den Offenen Brief, wie die Gewerkschaft ver.di (Landesbezirk Hamburg) mitteilte. Alle Unterschriften und ein Maßnahmenkatalog mit Forderungen sollten am Freitag in Bremen auf der bundesweiten Jugend- und Familienkonferenz an die zuständigen Ministerinnen und Minister übergeben werden.

Leitungs-, Fach- und Ergänzungskräfte der Kitas brächten mit ihrer Unterschrift zum Ausdruck, „dass es ihnen der Teufelskreis aus Überlastung, Erkrankung, Fluktuation und einer immer dünner werdenden Personaldecke in den Kitas nahezu unmöglich macht, den Auftrag der Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder zu erfüllen“, informierte ver.di. Die Gewerkschaft hatte unter dem Motto „SOS – Kita – Kinder und Beschäftigte gefährdet!“ zur Unterzeichnung aufgerufen.

Der Katalog sieht laut ver.di unter anderem entlastende Sofortmaßnahmen vor: Professionelle Kräfte u.a. für Küche und Verwaltung sollen die pädagogischen Fachkräfte entlasten. Der Personalschlüssel für Fach- und Leitungskräfte müsse verbessert werden. Qualitätsstandards dürften nicht weiter abgebaut werden.

Die Unterzeichnenden forderten ferner einen bundesweiten Kita-Gipfel, hieß es. Die „Kita-Misere“ müsse „Chefsache“ werden. Der Bund müsse die Qualitätsentwicklung im Rahmen eines Qualitätsentwicklungsgesetzes fortführen, Mittel seien zu verstetigen.

Zum Ausbau der Erziehenden-Ausbildung brauche es einen Stufenplan. Den Ausbau des Kita-Systems sollten Bund und Länder planvoll steuern, der Fachpersonalbedarf müsse quantitativ und qualitativ gedeckt werden.