Hamburger Bischöfin Fehrs mahnt zu Solidarität mit Israel

Mit einem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche ist am Montag das „Lichtfest“ zur Erinnerung an die friedliche Revolution 1989 eröffnet worden. Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs rief angesichts des Krieges in Israel zur Solidarität mit den Angegriffenen und zum Protest gegen das Morden auf.

„Ganz gleich, wie wir zum Nahostkonflikt mit all seinen Kriegen und verpassten Chancen auf Frieden stehen: Hier ist eine zivilisatorische Grenze überschritten worden“, sagte Fehrs in ihrer Predigt. Die Theologin ist leitende Geistliche im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.

Auf „hemmungslose Gewalt gegenüber wehrlosen Menschen“ könne es nur eine Reaktion geben, „Solidarität mit den Opfern“, sagte Fehrs. Zudem brauche es „alle Kräfte, um der Gewalt zu wehren und sie zugleich zu begrenzen“. Fehrs appellierte: „Wenn wir heute als Kirche etwas tun können, dann das: Der verwundeten, traumatisierten und getöteten Menschen zu gedenken. Und für die Wiederherstellung des Friedens zu beten.“

Im Anschluss an das Friedensgebet wurde die jährliche „Rede zur Demokratie“ in der Leipziger Nikolaikirche erwartet. Wegen des Krieges hatte die Journalistin Golineh Atai diese per Video geschickt und ihren Besuch in Leipzig abgesagt. Atai ist seit 2022 ZDF-Studioleiterin in Kairo und berichtet aus dem arabischen Raum.

Anlass des Leipziger „Lichtfestes“ war der 34. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR. Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig rund 70.000 Menschen für Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit.