Hamburg: Winternotprogramm für Obdachlose startet am 1. November
Mit einer Kapazität von mehr als 800 Plätzen startet Hamburg am 1. November das Winternotprogramm für Obdachlose. Neben einem Ort der Ruhe biete es obdachlosen Menschen warme Mahlzeiten, eine medizinische Grundversorgung und eine umfassende Sozialberatung, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) laut Mitteilung der Sozialbehörde von Donnerstag.
„Mit einem breit aufgestellten Hilfesystem halten wir für obdachlose Menschen und ihre unterschiedlichen Hilfe-Bedarfe vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten vor“, sagte Schlotzhauer. Ziel sei dabei immer, die Menschen nicht nur kurzfristig zu unterstützen, sondern ihnen zu helfen, eine dauerhafte Perspektive jenseits des Lebens auf der Straße zu finden.
Am Standort Friesenstraße werden laut Sozialbehörde 400 Plätze bereit stehen, in der Halskestraße sind 300 reguläre Plätze sowie 60 Plätze für Härtefälle mit Einzelzimmerbedarfen verfügbar. Rund 100 Plätze würden in Containern, bei Kirchen und Hochschulen zur Verfügung gestellt, hieß es. Im vergangenen Winter habe es jederzeit eine freie Übernachtungsmöglichkeit gegeben, sodass niemand aus Kapazitätsgründen habe abgewiesen werden müssen.
Die Beratungsangebote richteten sich nach dem Bedarf der Klientel, hieß es. Suchtberatung und Therapieplatz-Vermittlung zählten hierzu. In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter könnten bei vorliegenden Ansprüchen Anträge gestellt und Kosten für eine künftige Unterkunft übernommen werden.
An den Standorten, die zwischen 17 und 9.30 Uhr zur Verfügung stehen, werden den Angaben zufolge eine abendliche Mahlzeit, ein warmes Bett sowie Beratung und Betreuung geboten. Je nach Wetter könnten auch längere Öffnungszeiten gelten, hieß es. Mit den von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffneten Tagesaufenthaltsstätten sei auch die restliche Zeit des Tages abgedeckt. Das zusätzliche Tagesaufenthaltsangebot an der Spaldingstraße sei kürzlich bis Sommer 2024 verlängert worden. Zwischen Innenstadtbereich, Übernachtungsstandorten und der Tagesaufenthaltsstätte Spaldingstraße werde ein Busshuttle angeboten.
Die Übernachtung erfolge in Zwei- und Dreibettzimmern, hieß es. Für Frauen und Paare gebe es separate, geschützte Bereiche. Für besonders gefährdete, physisch oder psychisch beeinträchtigte Menschen bestehe in Einzelfällen die Möglichkeit einer Einzelzimmerunterbringung. Der Standort Friesenstraße sei zudem besonders für Personen geeignet, die einen barrierefreien Zugang benötigen.
Das Winternotprogramm ist bis zum 1. April. 2024 jede Nacht geöffnet. Witterungsbedingt sei auch eine Verlängerung möglich, hieß es.