Hamburg: 300 Meter Tische für Demokratie und Vielfalt

Zum Abschluss der Hamburger Stiftungstage werden am Sonnabend 300 Meter Tische auf dem Rathausmarkt aufgebaut. „Es wird die längste Tafel Hamburgs und ein starkes und positives Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Zusammenhalt“, erklärt Rüdiger Ratsch-Heitmann, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Hamburg, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Fest (12-20 Uhr) steht unter dem Motto „Vielfalt vereint!“. Angesichts der zunehmenden Spaltung und Radikalisierung in der Gesellschaft würden die Themen Demokratie und Vielfalt oft problematisiert. „Die Tafel soll zeigen, dass Demokratie und Vielfalt auch einfach Spaß machen“, sagt Ratsch-Heitmann.

Die demokratische Gesellschaft basiere auf einer Vielfalt aus Stimmen, Geschichten, Meinungen. Dies spiegele sich im Bild der langen Tafel wider: „Demokratie ist, wenn mensch mit am Tisch sitzt, mitdiskutiert, gestaltet und anderen auch mit anderen Meinungen begegnet“, erklärt Ratsch-Heitmann. Mehr als 100 Stiftungen, Vereine, Initiativen und ihre Gäste hätten Platz an der Tafel. Es werde diskutiert, der Michel aus Lego gebaut, informiert, getanzt, Yoga gemacht, gespielt und musiziert.

Im Vorfeld gestalteten über 2.000 Schülerinnen und Schüler die Tischdecken mit ihren Botschaften für eine vielfältige, offene Gesellschaft. „So ist das, was die jungen Generationen bewegt, auch vor Ort sichtbar“, freut sich der Stiftungsschef. Neben der Tafel sei ein Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und Theater geplant, mit dabei seien die Singer-Songwriterin Antje Schomaker, die Band „The Living Music Box“ vom inklusiven Musikprojekt Barner 16, die HipHop Academy, der Sunshine Power Kids Kinderchor, ein Demokratie-Slam und das Bundesjugendballett.

Im Rahmen der 9. Hamburger Stiftungstage (6. bis 14. September) standen über 100 Veranstaltungen auf dem Programm. Ziel sei, den Austausch zwischen Stiftungen und der Öffentlichkeit zu vertiefen und das Wirken von Stiftungen in der Metropolregion sichtbar zu machen. Mit 1.500 Stiftungen gelte Hamburg als Stiftungshochburg. „Engagement für das Gemeinwohl ist vielfältig wie unsere Gesellschaft“, sagt Ratsch-Heitmann. Über 35 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger würden sich bereits regelmäßig ehrenamtlich engagieren, sei es beim Jugendsport, in der Obdachlosenhilfe oder beim Baumpflanzen.