Hamburg: 200 leere Stühle erinnern an entführte Israeli

Mit einer langen Tafel und 200 leeren Stühlen soll in Hamburg an die von der Hamas entführten Geiseln in Israel erinnert werden. Für die Aktion „Bring them Home“ werden am Mittwoch (8. November, 12 Uhr) neben der evangelischen Hauptkirche St. Petri in der Innenstadt Tische aufgestellt, die auch ein Zeichen gegen Antisemitismus in Deutschland setzen sollen, wie die Nordkirche am Dienstag mitteilte. Alle Hamburgerinnen und Hamburger seien aufgerufen, sich an der Demonstration zu beteiligen. „Es ist unerträglich, dass Juden heute in Deutschland Angst haben müssen. Dagegen müssen wir aufstehen“, sagt Jens-Martin Kruse, Hauptpastor von St. Petri.

Geplant sei die Aufstellung von 200 Stühlen, an denen Namen und Bilder der im Gaza-Streifen entführten Israelis befestigt würden, hieß es. Der Tisch werde festlich gedeckt für das abendliche Schabbatmahl, doch die Stühle blieben leer, um das Fehlen der Entführten zu symbolisieren. Die Aktion erinnere an das schlimmste Pogrom an Juden seit der Nazi-Zeit, das die Hamas am 7. Oktober begangen habe. Der Hamburger Landesrabbiner Shlomo Bistritzky werde ein Gebet sprechen.

„Angesichts des beängstigenden Antisemitismus in Deutschland soll die Aktion am Vorabend des 9. November ein deutliches Zeichen gegen Judenfeindschaft setzen“, erläutert Pastorin Hanna Lehming, Beauftragte der Nordkirche für christlich-jüdischen Dialog.

Die Aktion wird veranstaltet von der Nordkirche, der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hamburg sowie von den Instituten für die Geschichte der deutschen Juden und für Jüdische Philosophie und Religion.