Haller Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik feiert 50 Jahre
Im September 1973, also vor 50 Jahren, startete in der Haller Fachschule der erste Ausbildungskurs zur Erzieherin. Das neue Schulgebäude in der Kreuzäckersiedlung wurde erst ein Jahr später in Betrieb genommen, teilte der Verein „Evangelische Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik“ am Montag in Stuttgart mit. Als Provisorium begann der erste Kurs im Brenzhaus, das damals als kirchliche Familienbildungsstätte frisch saniert war. Das Provisorium schweißte die 25 Schülerinnen derart zusammen, dass sich ein Großteil davon bis heute trifft.
Als die neue Haller Fachschule im November 1974 fertig war, wurde sie von der Presse als „eine der schönsten Schulen des Landes“ gelobt. Zur Ausstattung gehörten ein Lehrkindergarten und eine Video-Übertragung für Lehrproben. Von Beginn an wurden neue Formen des Lernens erprobt. Zum zweiten Ausbildungskurs gehörten erstmals auch vier männliche Schüler. Die Haller Fachschule war ein gemeinsames Kind von Stadt, Landkreis und württembergischer Landeskirche. Diese Kooperation besteht bis heute. Ursprünglich war das Schulgebäude für sechs Klassen mit insgesamt 120 Plätzen erbaut, inzwischen werden dort knapp 300 Schülerinnen und Schüler ausgebildet.
Die Initiative zur Gründung der Fachschule ging 1968 vom Schwäbisch Haller Oberbürgermeister Theodor Hartmann aus. Weil es an Erzieherinnen fehlte, wünschte er sich ein Kindergärtnerinnenseminar im Hohenloher Raum. Drei Jahre später stellte der Trägerverein bei der Evangelischen Landeskirche in Württemberg einen Antrag auf Errichtung einer sechsklassigen Evangelischen Fachschule mit Kindergarten und Hort. Ein weiteres Jahr später stimmte die Landessynode zu, 1973 wurde die Baugenehmigung erteilt, als Bauzeit genügte ein Jahr. Seit 2021 wird die Fachschule von Jasmin Laritz geleitet.
Das Jubiläum feiert die Fachschule mit einem Festakt am 23. November mit Prälat Ralf Albrecht. Am 3. Februar 2024 folgt von 14 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür. Träger der Fachschule ist der „Verein Evangelische Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik“ mit Sitz in Stuttgart, der drei weitere Evangelische Fachschulen für Sozialpädagogik in Herbrechtingen, Reutlingen und Stuttgart-Botnang betreibt. Die vier Fachschulen kommen auf insgesamt rund 1000 Schülerinnen und Schüler. Der Verein ist Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg, Vorsitzende sind die Prälatin Gabriele Wulz aus Ulm und die Diplom-Pädagogin Heidi Fritz aus Leonberg. (2779/20.11.2023)