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Halle würdigt Widerstandskämpfer von Schlabrendorff

Zum 81. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 würdigen die Stadt Halle und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den Widerstandskämpfer Fabian von Schlabrendorff. In einer gemeinsamen Veranstaltung am 26. Juli soll an den in Halle geborenen Juristen erinnert werden, der zu den Verschwörern des 20. Juli gehörte, wie die Stadt Halle am Dienstag mitteilte. Schlabrendorff (1907-1980) war von 1967 bis 1975 Richter am Bundesverfassungsgericht.

Am Nachmittag des Thementages ist ein dialogischer Vortrag im Stadtmuseum Halle geplant, hieß es. Der Autor Mario H. Müller werde aus seiner 2023 erschienenen Schlabrendorff-Biografie vortragen. Am Abend soll es in der Kustodie im Löwengebäude der Universität eine Gesprächsrunde geben. Dazu sind nach Angaben der Stadt Schlabrendorffs Tochter Maria von Bismarck sowie Carl-Friedrich Wentzel eingeladen. Er ist der Enkel des nach dem Hitler-Attentat hingerichteten Teutschenthaler Agrarunternehmers Carl Wentzel (1876-1944). Beide werden unter anderem die Frage diskutieren, wie und wozu in einer freiheitlichen Demokratie der damalige Widerstand gewürdigt werden könne.

Am 20. Juli 1944 hatte eine Widerstandsgruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) und General Friedrich Olbricht (1888-1944) versucht, Hitler im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ in Ostpreußen zu töten. Das Attentat misslang. Vier Anführer des Widerstands, darunter Stauffenberg und Olbricht, wurden noch am selben Tag hingerichtet. Schlabrendorff überlebte die Verfolgungen knapp.