Halle kann Sinto-Mausoleum sanieren

Die Stadt Halle kann ein über 100 Jahre altes Sinto-Mausoleum restaurieren. Aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Bundesregierung fließen 157.000 Euro in die Sanierung des Baudenkmals, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch in Halle mit. Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe einem entsprechenden Antrag der Stadt zugestimmt.

Die Zuwendung des Bundes stärke die Stadt in ihrem Bemühen, ein Stück ihrer kulturellen Vergangenheit zu bewahren, sagte Bürgermeister Egbert Geier (SPD). Das Mausoleum wurde den Angaben zufolge um 1915 als Grabstätte für den Sinto Josef Weinlich errichtet. Es befindet sich im Stadtteil Osendorf auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs.

Dem Bau kommt nach Einschätzung der Landesdenkmalbehörde eine hohe denkmalfachliche
Bedeutung zu, teilte die Stadt weiter mit. Es stelle in seiner Art und Weise ein seltenes Denkmal der nationalen Minderheit der Sinti vor Ausgrenzung, Deportation und Vernichtung dar.

Das Mausoleum ist den Angaben zufolge derzeit in sehr schlechtem Zustand und drohe zusammenzufallen. Die Rekonstruktion umfasse unter anderem die Ertüchtigung der
Gründung des Gebäudes, des Mauerwerkes und der Tonnendecke. Zudem sollen die
Holzkonstruktion ausgetauscht, die Dacheindeckung denkmalgerecht wiederhergestellt und die fehlende Türanlage originalgetreu nachgebaut werden.

Die Sanierung soll nach Angaben der Stadt rund 350.000 Euro kosten. Neben der Förderung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm stehen demnach Eigenmittel der Stadt in Höhe von 35.000 Euro sowie Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt über 157.000 Euro zur Verfügung.