Häufige Ursache für Hörminderung: Paukenerguss

Bei einem Paukenerguss sammelt sich Flüssigkeit im Mittelohr, in dem das Trommelfell liegt. Das kann zu einer Hörminderung führen. Bei Kindern mit einem Paukenerguss, der länger als drei Monate andauert oder wiederkehrt, soll ein altersentsprechender Hörtest durchgeführt werden. Das sieht die Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie vor.

Ist in diesem Fall das Hörvermögen eingeschränkt, wird eine Paukenröhrchen-Operation empfohlen. Diese Operation wird jedoch nur noch selten ambulant von HNO-Ärzten durchgeführt. Die Vergütung für den Eingriff sei so gering, dass Operateure in der Regel draufzahlten, kritisierte der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte im Frühjahr.

Der Betrag wurde Anfang 2023 sogar noch gekürzt, wogegen der Verband ohne Erfolg protestierte. „Die Folge sind lange Wartezeiten mit oft weitreichenden Atmungs-, Schlaf- und Entwicklungsstörungen bei den betroffenen Kindern“, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes.