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Gutachten des Zentralrats zu Rabbiner Homolka veröffentlicht

Neun Monate nach der Veröffentlichung vorläufiger Ergebnisse hat der Zentralrat der Juden ein ausführliches Gutachten zu möglichem Fehlverhalten des Rabbiners Walter Homolka vorgelegt. Es hat mehr als 800 Seiten. Die Kölner Kanzlei Gercke Wollschläger hatte dafür Interviews geführt und mehrere jüdische Einrichtungen untersucht. Darunter waren die beiden Ausbildungsstätten für Rabbinerinnen und Rabbiner in Potsdam, Abraham-Geiger-Kolleg und Zacharias-Frankel-College. Homolka hatte das liberale Geiger-Kolleg gegründet und war lange dessen Rektor.

Dem Rabbiner werden Machtmissbrauch und weitere Verfehlungen zur Last gelegt. Er bestreitet die Vorwürfe und ging gerichtlich dagegen vor, auch gegen die vorläufigen Ergebnisse in der “Executive Summary” des Zentralrats, die im Dezember 2022 veröffentlicht wurden. Nach dem ersten öffentlichen Bekanntwerden der Vorhaltungen im Frühjahr 2022 hatte Homolka zahlreiche Ämter in der jüdischen Gemeinschaft zunächst ruhen lassen und sich später auch von Spitzenämtern zurückgezogen.