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Gut vorbereitet für die Klinik – Checkliste von einer Expertin

Reisepass, Urlaubslektüre, Badeanzug – bei einer Urlaubsreise ist das Kofferpacken für die meisten Routine. Was aber sollte man mitnehmen, wenn man ins Krankenhaus geht? Eine Expertin weiß Rat.

Ein Krankenhausaufenthalt ist für viele keine Routine, schnell werden im Vorfeld Dinge vergessen. Marion Stein vom Patienteninformationszentrum im Brüderkrankenhaus Trier hat ein paar Tipps für ein gutes Ankommen:

: Oft gibt es am Tag vor einer Klinikaufnahme schon einen sogenannten vorstationären Aufenthalt. Dabei werden Formalitäten erledigt, es gibt Voruntersuchungen, vielleicht eine Besprechung oder auch eine Beratung für die anschließende Reha. Die Patienten werden mitunter schon um 7.00 Uhr einbestellt, “bis zur letzten Station kann es sich bis zum frühen Nachmittag ziehen”, weiß Stein. Patientinnen und Patienten sollten sich nicht nur überlegen, ob sie für diese Zeit eine Begleitung benötigen, sondern auch etwas zu Trinken und einen Imbiss mitbringen.

: Soweit vorhanden, sollten eine Übersicht über regelmäßig eingenommene Arzneien, eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht ebenso mitgebracht werden wie Informationen über Allergien und blutgerinnungshemmende Medikamente. Ins Klinikgepäck gehört auch der Personalausweis, die Überweisung des behandelnden Arztes, mögliche Röntgenbilder und Laborbefunde, die Krankenversicherungskarte sowie der Name und die Telefonnummer eines Angehörigen oder nahestehenden Menschen.

Menschen mit Demenz kann es helfen, wenn sie vertraute Dinge wie ein Fotoalbum mit den Bildern vertrauter Menschen mit ins Krankenhaus nehmen. Kinder freuen sich über ihr Plüschtier als Seelentröster. Generell können ein vertrauter Gegenstand und Fotos Menschen im Krankenbett Mut machen und ihnen Geborgenheit vermitteln.

: Ist eine stationäre Aufnahme von Kindern oder Menschen mit Demenz nötig, sollte geklärt werden, “ob es sinnvoll und möglich ist, eine Begleitperson mitzunehmen”. In beiden Fällen muss dafür eine medizinische Notwendigkeit nachgewiesen werden.

: Anhand von Bilderbüchern könnten Eltern Kinder spielerisch auf die Tage im Krankenhaus vorbereiten. “Man sollte altersgemäß mit ihnen sprechen und ihnen erklären, was auf sie zukommt – etwa eine Blutentnahme”, erklärt Stein. Die Eltern sollten zudem Ruhe ausstrahlen, besonnen bleiben und den Pflegeprofis Vertrauen entgegenbringen.

: Hilfsmittel wie Brille, Hörgerät, Gehstock und Rollator sollten markiert werden. Das erleichtert die Zuordnung bei einer Verlegung und verringert die Gefahr von Verwechslungen.

: Im Krankenhaus zählt bequeme Kleidung. Mitgebracht werden sollten auch Handtücher, Waschlappen, Bademantel und Föhn. Schuhe sollten rutschfest sein, für ältere Menschen ist ein Schuhlöffel hilfreich.

Größere Geldbeträge, Schmuck und andere Wertsachen sollten zu Hause bleiben. Stein empfiehlt, nicht mehr als zehn Euro Bargeld pro Tag für den persönlichen Bedarf mitzunehmen. Ein Handy ist für viele ein Muss, auch weil man darüber mit Kopfhörer gut Musik hören kann.

: Alleinlebenden und älteren Menschen mit Vorerkrankungen rät Stein, immer eine kleine, für einen Krankenhausaufenthalt gepackte Tasche griffbereit zu haben.

: Eine sogenannte Notfalldose kann Rettungskräften im Ernstfall lebenswichtige Informationen liefern. Sie enthält Daten zu Kontaktpersonen, Hinweise auf Erkrankungen, den Namen des Hausarztes und den Hinweis auf eine mögliche Patientenverfügung. Die wasserdichte Dose kann im Kühlschrank gelagert werden; ein Zettel an der Haustür kann Retter darauf hinweisen.