Günther: Wie aus Trauer Versöhnung werden kann

Am (heutigen) Volkstrauertag hat Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert und dazu aufgerufen, Frieden und Freiheit zu verteidigen. „Wenn wir an das Leid des Krieges erinnern, verbinden wir damit auch eine Hoffnung: Mögen wieder mehr Menschen erkennen, dass nicht Hass, sondern das friedliche Zusammenleben der Völker die Lösung ist“, sagte er bei der Gedenkveranstaltung der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund (Kreis Nordfriesland). Günther: „Lassen Sie uns für eine Gesellschaft eintreten, die geprägt ist von Respekt, Toleranz und Menschlichkeit.“

In der NS-Zeit seien mehr als 300 Häftlinge in Ladelund gestorben, viele stammten aus dem niederländischen Ort Putten. „Das unfassbare Leid hat tiefe Wunden hinterlassen“, so der Ministerpräsident. Aus diesem Schmerz sei später eine enge Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden Ladelund und Putten entstanden. Seit Jahrzehnten würden Angehörige der Opfer nach Ladelund kommen, um gemeinsam zu gedenken und zu trauern. Diese Verbundenheit sei ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie aus Trauer Versöhnung werden könne.

Der Regierungschef bedankte sich bei den Verantwortlichen der Gedenkstätte für ihr Engagement: „Sie tragen dazu bei, dass die Opfer nicht vergessen werden.“ Die Gedenkstätte sei nicht nur ein Ort zum Erinnern, sondern auch ein Ort der Begegnung und Bildung und leiste einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte. Günther: „Der Volkstrauertag ruft uns ins Gedächtnis, dass wir dieses Bewusstsein von Generation zu Generation weiterreichen müssen.“

Das Konzentrationslager in der Gemeinde Ladelund bestand vom 1. November bis 16. Dezember 1944. Die SS ließ hier über 2.000 Häftlinge aus zwölf Nationen zwischen Humptrup und Ladelund Panzerabwehrgräben ausheben. Innerhalb von sechs Wochen starben hier 300 Häftlinge.