Grundschulverband: Sprache soll “Respekt und Inklusion” fördern

Um das Lied von Udo Lindenberg “Sonderzug nach Pankow” und den darin vorkommenden Ausdruck “Oberindianer” ist eine Debatte entbrannt. Der Grundschulverband meint: Diskriminierende Begriffe gehörten auf den Prüfstand.

Der Grundschulverband setzt sich in der Debatte um mögliche diskriminierende Begriffe für eine respektvolle Sprache ein. “Vor diesem Hintergrund steht auch das ‘I’-Wort, das in vielen traditionellen Kinderliedern, in Büchern und eben auch im Liedtext von Udo Lindenberg vorkommt, auf dem Prüfstand, da es stereotype Bilder vermittelt, die indigene Kulturen nicht korrekt repräsentieren und möglicherweise negative Vorurteile fördern”, sagte die Vize-Vorsitzende des Grundschulverbands, Andrea Karlsberg, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.

Es gebe bereits viele Arbeitsgruppen in Schulen, die sich für ein Umfeld “frei von diskriminierenden oder verletzenden Begriffe” engagierten. “Der Grundschulverband setzt sich insgesamt für eine Schule ein, in der Sprache so verwendet wird, dass sie Respekt und Inklusion fördert und alle Kinder in ihrer Vielfalt anerkennt”, so Karlsberg weiter.

Die Berliner Stiftung Humboldt Forum hatte jüngst entschieden, “Oberindianer” bei einem Chorkonzert am vergangenen Wochenende im Lied von Udo Lindenberg auszulassen, weil es als diskriminierend wahrgenommen werden könnte. Musiker Lindenberg wandte sich mit dem betreffenden Lied “Sonderzug nach Pankow” vor rund 40 Jahren an die Menschen und die Staatsregierung der DDR. Sein Ziel: Auftrittsmöglichkeiten im sozialistischen Ostdeutschland.

Die deutsche Native American Association sprach sich dagegen aus, das Wort Indianer ganz aus dem Wortschatz zu streichen. “Das Wort ‘Indian’ als rassistisch zu bezeichnen, ist sehr problematisch, da es von vielen Native Americans verwendet wird”, hatte die Vorsitzende erklärt.