Seit November gehört Franziska Brantner zum neuen Führungsduo der Grünen. Warum ihr Bildung wichtig ist und sie gerne Mutter ist.
Franziska Brantner (45), Bundesvorsitzende der Grünen, hat in ihrer Familie und Verwandtschaft starke Frauen erlebt. Ihre Eltern seien beide Juristen, aber besonders geprägt habe sie die Generation der Frauen davor, sagte Brantner der in München erscheinenden Illustrierten “Bunte”. So sei ihre Oma Vera Bankkauffrau gewesen, ihre Großtante Gabi Sekretärin des Personalchefs beim Burda-Verlag: “Sie lebten mir früh vor, dass Frauen ihr eigenes Geld verdienen und keine reine Hausfrauenehe führen müssen.”
Bildung sei bei ihr zu Hause extrem wichtig gewesen, erklärte die Politikerin. Von ihrem Opa habe sie etwa den Ratschlag mit auf den Weg bekommen: “Das, was du im Kopf hast, kann dir keiner mehr nehmen. Lern was!” Sie sei eine gute Schülerin gewesen und lerne bis heute täglich gerne dazu. Ihr Motto laute “Nicht meckern, sondern machen”. Im Interview bezeichnete sich Brantner als bodenständig und fügte hinzu: “Und ja, ich spreche fließend Englisch, Spanisch und Französisch. Das hilft mir bei Verhandlungen im Ausland sehr, meine Gesprächspartner sind glücklich, wenn ich mit ihnen in ihrer Sprache spreche.”
Auf die Frage, ob der Bundestag kinderfreundlicher geworden sei, antwortete die alleinerziehende Mutter einer 14-jährigen Tochter: “Ja, mit Katja Kipping von den Linken und Kristina Schröder von der CDU haben wir jungen Mütter seit 2013 überparteilich durchgesetzt, dass es Räume für Kinder und zum Stillen gibt.”
Kind und Karriere miteinander zu vereinbaren sei eine Kunst, so Brantner. Sie habe es immer als komisch empfunden, dass nur Frauen gefragt würden, wie sie das hinkriegen, die Väter aber so gut wie nie. “Ich sage immer, ich bin Chefin eines kleinen Logistik-Unternehmens.” Zu ihrer Tochter habe sie ein inniges Verhältnis: “Ich bin gerne Mama. Dafür nehme ich mir auch Zeit.”