Großes Interesse am immateriellen Welterbe
Für das Landes- und Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes sind zehn Bewerbungen aus Thüringen eingegangen. Die Zahl liege höher als bei der vergangenen Ausschreibung vor zwei Jahren, teilte die Thüringer Staatskanzlei am Freitag in Erfurt mit. 2021 seien acht Anträge eingegangen.
Das Wettbewerberfeld sei breit gefächert. So gehören zu den Einreichungen das Töpfer- und Keramikhandwerk, die Brettspielkultur oder die Flurnamenforschung in Thüringen. Auch die Arbeit der Sütterlin-Klubs, das Büchsenmacherhandwerk und das gläserne humane Kunstauge aus Lauscha seien vorgeschlagen worden. Ebenso stehen Brehms Tierleben, die Dahlienzucht in Bad Köstritz sowie der Osterpfad im Vogtland auf der Bewerberliste.
Thüringens Staatssekretärin für Kultur, Tina Beer (Linke), sagte, dass Thüringen wie kein anderes Bundesland über eine reiche Kulturlandschaft verfüge. Zu dieser trügen maßgeblich die Vereine und die vielen Ehrenamtlichen bei, die das immaterielle Kulturerbe pflegten. Sie alle lebten Thüringer Traditionen und Fertigkeiten und stifteten auf diese Weise regionale Identität und sozialen Zusammenhalt.
Vor den Bewerbern liege jetzt ein anspruchsvolles Auswahlverfahren, das bis Anfang 2025 andauere. Zunächst begutachte eine unabhängige Fachjury auf Landesebene die eingegangenen Bewerbungen. Daraufhin beginne ein mehrstufiger Prozess, an dessen Ende die Kulturministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien über die Aufnahmen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes entscheiden.