Große Unterschiede bei Depressionen in Brandenburg

Bei rund 260.000 Frauen und Männern in Brandenburg ist im Jahr 2022 eine Depression diagnostiziert worden. Damit sei jeder neunte Mensch im Bundesland von der psychischen Erkrankung betroffen gewesen, teilte die AOK-Krankenkasse am Dienstag unter Berufung auf ihren neuen „Gesundheitsatlas Brandenburg Depression“ mit. Dabei gebe es große regionale Unterschiede. So seien in der Prignitz mit 14,3 Prozent die meisten Menschen von Depressionen betroffen gewesen, in Potsdam-Mittelmark mit 9,5 Prozent die wenigsten. Beschäftigte in Pflegeberufen litten besonders häufig an Depressionen.

Depressionsdiagnosen nähmen mit steigendem Lebensalter stark zu, hieß es weiter. So seien fast 20 Prozent der 80- bis 84-Jährigen betroffen gewesen. Über alle Altersgruppen hinweg zeige sich zugleich ein starkes Gefälle zwischen den Geschlechtern. Insgesamt hätten in Brandenburg im Jahr 2022 rund 14,4 Prozent der Frauen, aber nur 8,2 Prozent der Männer eine Depressionsdiagnose erhalten. Frauen suchten sich jedoch auch häufiger Hilfe und hätten ein deutlich geringeres Suizidrisiko als Männer.

Beim Blick auf die Landkreise zeige sich, dass Depressionen am häufigsten in den berlinfernen Landkreisen Prignitz und Spree-Neiße sowie in Brandenburg an der Havel ärztlich diagnostiziert wurden, hieß es. Dort lagen die Werte zwischen 13,3 und 14,3 Prozent. Am wenigsten betroffen waren demnach Menschen in Potsdam-Mittelmark (9,5 Prozent) und Märkisch-Oderland (9,9 Prozent). In der Landeshauptstadt Potsdam lag der Wert bei 10,2 Prozent, im landesweiten Durchschnitt bei 11,2 Prozent.