Große Anteilnahme bei Trauergottesdienst für Pastorin Severin-Kaiser

Dem Leben „jäh entrissen“. In der Hamburger Hauptkirche St. Petri ist der verstorbenen Pastorin Martina Severin-Kaiser in bewegenden Worten gedacht worden.

Zahlreiche Menschen haben sich in den letzten Tagen in das Kondolenzbuch für die verstorbene Hauptpastorin der St. Petrikirche Martina Severin-Kaiser eingetragen
Zahlreiche Menschen haben sich in den letzten Tagen in das Kondolenzbuch für die verstorbene Hauptpastorin der St. Petrikirche Martina Severin-Kaiser eingetragenKlaus Merhof

Hamburg. Mit einem bewegenden Trauergottesdienst in der Hamburger City-Hauptkirche St. Petri haben am Mittwoch (20. Juli) rund 1.000 Menschen Abschied von der verstorbenen Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser genommen. Neben den leitenden Hamburger Geistlichen der evangelischen Nordkirche nahmen auch zahlreiche Vertreter der anderen christlichen Kirchen an der Feier teil. Severin-Kaiser war am 8. Juli völlig überraschend im Alter von 57 Jahren gestorben. Sie war erst im Dezember 2015 Hauptpastorin von St. Petri geworden und hinterlässt ihren Mann und drei Kinder.

Mit ihrem frühen Tod sei Martina Severin-Kaiser dem Leben "jäh entrissen" worden, sagte Ulrike Murmann, City-Pröpstin und Hauptpastorin an St. Katharinen. Sie sei eine kluge Theologin gewesen mit großem Engagement für die Ökumene und menschlicher Wärme für die Seelsorge. "Voll Tatendrang" habe sie ihr neues Amt als Hauptpastorin angetreten.

Großes Lob für ihr Engagement

Die Rabbinerin Dalia Marx aus Jerusalem betonte ihr Engagement für den christlich-jüdischen Dialog. Sie sei "eine Freundin Israels" gewesen, sagte Marx. Gerade in der aktuellen Krisen-Zeit seien Menschen wichtig, die mit Ehrlichkeit und Liebe "die verwundete Gesellschaft versöhnen".

"Wir schauen nach vorn mit Sehnen und Hoffen", sagte Bischöfin Kirsten Fehrs in ihrem Gebet. Martina Severin-Kaiser, so ihr St. Petri-Amtsbruder Reinhard Dircks, habe immer einen wachen und offenen Blick für das Ganze der Kirche gehabt. Trotz aller Sorge um die Finanzen der Gemeinde habe sie die Zuversicht ausgestrahlt, "dass es gut wird". Diese Hoffnung, die sie geweckt habe, werde bleiben.

Die gebürtige Eutinerin hatte nach ihrem Studium in Münster, Tübingen und Jerusalem ihre erste Pfarrstelle gemeinsam mit ihrem Mann Matthias Kaiser in der Hamburger Großsiedlung Steilshoop. Danach betreuten beide acht Jahre lang eine deutschsprachige Gemeinde in Belgien. 2004 wurde sie Ökumenebeauftragte in Hamburg und war zuständig für die Beziehungen ihrer Kirche zu den anderen christlichen Konfessionen. (epd)