Greifswalder Bachwoche stellt Mendelssohn vor

43 Veranstaltungen stehen bei der Bachwoche in Greifswald auf dem Programm. Eröffnet wird das Festival mit einem Gottesdienst auf dem historischen Marktplatz.

Bach-Statue in Leipzig
Bach-Statue in LeipzigEllie Nator / Fotolia

Greifswald. Unter dem Motto "MeMo" startet am Montag, 4. Juni, die 72. Greifswalder Bachwoche. Dabei stehen bis zum 10. Juni 43 Veranstaltungen auf dem Programm, wie Festivalleiter Jochen A. Modeß in Greifswald sagte. "Me" stehe als Abkürzung für den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), "und das demütige ‚Mo‘ für Modeß", so der Greifswalder Kirchenmusikdirektor. Denn diese Bachwoche werde seine 25. und zugleich die letzte unter seiner Leitung sein.
Im Mittelpunkt stehen Werke, die von Mendelssohn oder Modeß bearbeitet wurden. Dazu gehört Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion (BWV 244) in der Fassung, in der sie Mendelssohn nach langer Vergessenheit wieder bekanntmachte. Oder die Uraufführung von Mendelssohns Oratorium "Christus: Erde, Hölle, Himmel", das nur fragmentarisch überliefert ist und in seiner Aufführung ursprünglich nur rund 20 Minuten dauert.

Herzstück bleibt geistliche Musik

"Man ist irgendwie traurig, dass das so allein neben den beiden anderen großen Oratorien ‚Paulus‘ und ‚Elias‘ steht", so Modeß. Deshalb habe er sich entschlossen, das Fragment aus Kompositionen Mendelssohns zu ergänzen. Geplant ist auch die Wiederaufführung der Caspar-David-Friedrich-Nacht, einer Modeß-Komposition zu 24 Bildern des größten Sohns der Stadt Greifswald.
Geistliche Musik im gottesdienstlichen Rahmen bleiben Modeß‘ Worten zufolge das Herzstück der Greifswalder Bachwoche, vor allem in den täglichen "Geistlichen Morgenmusiken". Auftakt der Bachwoche ist ein Open-Air-Eröffnungsgottesdienst auf dem historischen Greifswalder Markplatz (4. Juni, 18 Uhr) mit Bläsern der Nordkirche.

Ältestes Musikfestival

Weiterer Höhepunkt des traditionsreichen Festivals ist ein Konzert im Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, auf der zur Stadt Greifswald gehörenden Insel Riems. Insgesamt werden zu den Veranstaltungen wieder 10.000 Besucher erwartet. Die Teilnehmerzahl sei in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, so Modeß, der Ende September in den Ruhestand tritt. Rund 180.000 Euro stehen für die Bachwoche zur Verfügung. "Soviel geben andere Festivals allein für ein Konzert aus."
Die kostenlose Programmbroschüre ist unter anderem in den Kirchen in Greifswald und in der Stadtinformation erhältlich. Sie wird auf Anfrage auch zugeschickt. Das Bachwochen-Programm mit Kartenbestellformular gibt es auch auf www.greifswalder-bachwoche.de. Die Greifswalder Bachwoche ist das älteste Musikfestival Mecklenburg-Vorpommerns. Träger ist die Nordkirche. (epd)