Greenpeace: Alarmierender Anstieg von innerdeutschen Privatflügen

Die Zahl der Privatflüge in Deutschland habe im vergangenen Jahr sogar das Vor-Corona-Niveau von 2019 überschritten. Ein „alarmierende Anstieg“, warnt Greenpeace und fordert ein Verbot von Privatjets.

Gut die Hälfte der europaweiten Flüge (55 Prozent) waren demnach Kurz- und Ultrakurzflüge von weniger als 750 Kilometer
Gut die Hälfte der europaweiten Flüge (55 Prozent) waren demnach Kurz- und Ultrakurzflüge von weniger als 750 KilometerImago / Björn Trotzki

Die Zahl der Privatflüge in Deutschland ist nach Angaben von Greenpeace im vergangenen Jahr um rund drei Viertel auf gut 58.000 gestiegen. Damit liege Deutschland in der EU auf dem zweiten Platz hinter Frankreich, erklärte die Umweltschutzorganisation in Berlin. Europaweit habe sich der Ausstoß von Treibhausgasen durch Privatjetflüge 2022 mehr als verdoppelt, zeige eine Studie des niederländischen Beratungsunternehmens CE Delft im Auftrag von Greenpeace.

Dieser „alarmierende Anstieg“ sei das Gegenteil dessen, was die Klimawissenschaft fordere, sagte Greenpeace-Mobilitätsexpertin Lena Donat: „Der CO2-Ausstoß im Verkehr muss drastisch sinken. Mit den jüngsten Beschlüssen der Koalition wird das nicht passieren. Zu den eigentlich nötigen Maßnahmen gehört auch ein Verbot von Privatjets.“

Das Vor-Corona-Niveau überschritten

Den Angaben zufolge hatte die Zahl der Privatflüge in Deutschland bereits 2021 das Vor-Corona-Niveau von 2019 überschritten. Der CO2-Ausstoß der Flüge addiere sich auf zuletzt 208.600 Tonnen, erklärte Greenpeace. „Das entspricht etwa dem CO2-Schaden, den 130.000 Pkw pro Jahr anrichten.“

Gut die Hälfte der europaweiten Flüge (55 Prozent) waren demnach Kurz- und Ultrakurzflüge von weniger als 750 Kilometern. In Deutschland werde die Strecke Berlin-Köln am häufigsten geflogen, die mit der Bahn viereinhalb Stunden dauert.