„Gottesdienst-Streaming ist zu wenig Einsatz im Netz“

Viele Menschen seien auf sozialen Plattformen unterwegs, sagt die Büdelsdorfer Pastorin. Deshalb müsse auch die Kirche dort zu finden sein.

Pastorin Josephine Teske kandidiert für den EKD-Rat
Pastorin Josephine Teske kandidiert für den EKD-RatMarc Hunold / epd

Köln/Büdelsdorf. Die Übertragung von Gottesdiensten im Internet ist nach Worten der Gemeindepastorin Josephine Teske nicht ausreichend. „Wir sagen doch als Kirchen immer, wir wollen da sein, wo die Menschen sind – und die sind ja auf den sozialen Plattformen“, sagte die Geistliche aus dem schleswig-holsteinischen Ort Büdelsdorf im Interview des Portals Domradio.de. Ihrem Instagramaccount @seligkeitsdinge_ folgten einerseits „Menschen, die irgendwie glauben und die den Kirchen verbunden sind“, aber auch solche, die mit Kirche nichts am Hut hätten oder mit ihr gebrochen hätten.

Die sozialen Medien böten ihnen oder Suchenden die Möglichkeit, „von ihrem Bildschirm zuhause aus ganz sicherem Abstand“ zu beobachten, so die Pastorin. Sie könnten verfolgen, wie der Glaube im Leben anderer eine Rolle spiele oder online ein Gefühl von Gemeinschaft erfahren. Sie selbst versuche, Themen, die viele Menschen bewegten, schnell aufzugreifen: „Ich glaube, das können wir als Kirchen, vielleicht als Institution, da auch lernen.“

Von wegen altbacken!

Als sie auf Instagram gestartet sei, habe sie auch mit Klischees und Vorurteilen aufräumen wollen, fügte Teske hinzu. „Wir sind ja auch nur normale Menschen.“ Daher zeige sie sich als jemand, der etwa gern Musik höre oder Sport mache. So könnten Nutzer erkennen, dass Kirche nicht „altbacken“ sein müsse, sondern den modernen Menschen durchaus im Blick habe. (KNA)