Gott ist auf Instagram – ziemlich sicher

Ist der Herr eigentlich auch auf Instagram? Unsere Social-Media-Redakteurin Carina Dobra glaubt: Ja. Und bestimmt hat er auch nichts gegen einen kleinen Filter über dem Selfie.

Unsere Social-Media-Redakteurin Carina Dorba hat auf Instagram schon Göttliches erlebt
Unsere Social-Media-Redakteurin Carina Dorba hat auf Instagram schon Göttliches erlebtImago / Photothek

Keine Filter, ganz natürlich, alles spontan. Zugegebenermaßen: Ganz so sieht mein Auftritt auf Instagram und Co. nicht aus. Über die Jahre bin ich zwar viel entspannter geworden und kann auch mal ein Foto posten, auf dem ich weiß Gott nicht sehr vorteilhaft aussehe. Trotzdem ist es mir nicht egal, wie ich aussehe, auf andere wirke. Übrigens ist mir das auch im realen Leben nicht wurscht. Eitel-Sein ist keine Sünde.

Also eine Instagram-Story aufnehmen, wenn sich ein Pickel am Kinn anbahnt? Lieber nicht. Meine Smoothie-Bowl posten, die an diesem Morgen eher wie matschbrauner Babybrei aussieht? Nein, nein. Dann schon eher das schicke Drei-Gänge-Menü im Hotel oder die perfekt liegenden Haare nach dem Friseurbesuch. Und ja, ich freue mich über Likes. Ich mag es, wenn nach und nach die roten Herzchen auf meiner Startseite aufploppen.

„Dann berührt mich das“

Noch glücklicher bin ich aber über persönliche Kommentare, die vielleicht über ein „Sieht toll aus!“ hinaus gehen. Wenn etwa Freundinnen, die mich lange nicht mehr gesehen haben, schreiben: „Du wirkst sooo happy auf dem Bild!“ Dann berührt mich das.

Oder wenn jemand unter ein Foto mit mir und meinem Freund schreibt: „Ihr seid ein schönes Paar!“. Auch das gibt mir das Gefühl: Ich bin gut so, wie ich bin. Ich gehe den richtigen Weg. Ich, beziehungsweise, wir, sind genug.

Längst sind Reaktionen auf Social Media zu einer Form von Bestätigung geworden. Auch für mich. Und dafür schäme ich mich nicht. Denn umgekehrt bin ich auch nicht tagelang geknickt, wenn ein Foto im einstelligen „Gefällt mir“-Bereich bleibt.

Ich weiß nicht, ob Gott auch auf Instagram unterwegs ist. Ich glaube aber schon. Und ich glaube, er findet das völlig in Ordnung, was ich da mache.

Das Profil bleibt privat

Ich bin mit den sozialen Netzwerken groß geworden. Es gehört einfach dazu, sein Leben auch dort zu teilen. Mein Profil ist privat. Das heißt, nur meine Freunde können die Inhalte sehen. Instagram ist für mich fast wie ein Tagebuch geworden. Ein Fotoalbum. Eine Dia-Show. Manchmal scrolle ich selbst durch mein eigenes Profil und schaue mir alte Beiträge an, schwelge in Erinnerungen.


Übrigens: Carina Dobra ist auch für den Instagram-Account von @evangelischezeitung verantwortlich. Dort finden Sie Postings, Storys und Reels zu aktuellen Themen unserer Website. Außerdem können Sie an Umfragen teilnehmen und uns jederzeit Feedback geben. Nachrichten von Ihnen sind immer willkommen!


Seit einigen Jahren habe ich mir allerdings selbst Regeln gesetzt für den Umgang mit Social Media. Wenn ich zum Beispiel im Urlaub bin, liegt das Handy nicht ständig neben mir. Oder ich erinnere mich an ein wundervolles Erlebnis in unserem letztem Wanderurlaub in Österreich. Wir hatten uns ein Boot gemietet und schipperten auf dem Aachensee vor uns hin. Irgendwann waren wir genau in der Mitte des Sees. Um uns herum Berge, knatschblauer Himmel, alles war perfekt. Und ich habe bewusst nicht mein Handy gezückt. Es wäre der Schuss des Jahres geworden. 100 Likes – mindestens. Aber ich wollte diesen Moment einfach nur alleine mit meinem Freund genießen.

Und solange mir solche Augenblicke so viel wichtiger und kostbarer sind als Instagram-Likes, ist meine Welt schwer in Ordnung.