Gott hält an uns fest

Neben allem Leid in der Welt – Kriege, Pandemie und Klimakrise – gibt es auch gute Nachrichten. Allen voran diese: Gott gibt die Menschen, seine Schöpfung, nicht auf. Darum besteht Hoffnung

Schlechte Nachrichten gibt es zuhauf. Und unsere Gesellschaft scheint derzeit darauf besonders empfindlich zu reagieren. Vermutlich ist die Welt heute gar nicht schlimmer oder böser als zu anderen Zeiten. Aber die Häufung erheblicher Bedrohungen zerrt am Nervenkostüm.

Eine Pandemie hält die Welt in Atem. Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Das bringt Leid, schürt Ängste. Und über all dem schwebt das Schreckgespenst Klimawandel, dessen Vorboten schon zu spüren sind. Dazu noch der alltägliche Wahnsinn, den es immer gab und geben wird. Da kann einem ganz schummrig werden.

Manche mögen gar keine Nachrichten mehr lesen, andere suchen Schuldige für den ganzen Schlamassel. Da geraten ganz schnell wieder Minderheiten in Bedrängnis. Die Welt ist aber kompliziert geworden, für globale Konflikte gibt es keine einfachen Lösungen. So gern manche sich das wünschten.

Dazu kommt: Über das Internet sind Horror-Nachrichten jederzeit aus aller Welt abrufbar. Mit drastischen Überschriften wird versucht, Aufmerksamkeit und Klicks zu erzeugen. Das nennt sich dementsprechend „Clickbaiting“ (vom englischen „bait“, der Köder). Umso besser, dass es journalistische Formate gibt, die ausdrücklich gute Nachrichten präsentieren, um den Menschen Mut und Hoffnung zu machen.

Seien wir ehrlich: UK nennt sich „Die Zeitung mit der guten Nachricht“, vermeldet aber nicht nur Positives. Darum geht es allerdings auch nicht. Es geht um eine Haltung. Es geht darum, die Welt zu verstehen und – wo immer möglich – zu verbessern. Gerade deshalb muss auch über Krisen und Krieg berichtet werden.

Und für Christinnen und Christen heißt das vor allem: Die Welt, die Gott einmal ins Leben gerufen hat, wird nicht aufgegeben. Und die Menschheit, die doch so viel Leid hervorbringt, wird auch nicht aufgegeben. Weil Gott sie nicht aufgibt.

Deshalb geht es in UK oft darum, wie Menschen Gutes tun, sich engagieren, beten. So wie Psychologen immer wieder dazu raten, bei Katastrophen auf die Helferinnen und Helfer zu schauen, um sich nicht vom Schrecken lähmen zu lassen.

Der evangelische Theologe Karl Barth betonte, Zeitung und Bibel müssten stets nebeneinander liegen. Seine Begründung: „Wir haben die Bibel und die Zeitung nötig. Die Zeitung gibt uns den täglichen Bericht darüber, was in der Menschheit vorgeht. Die Bibel lehrt uns, was diese Menschheit ist, die von Gott so geliebt wird.“

Wer die Bibel liest, wird schnell merken, was diese Menschheit alles anrichtet. Sündenfall und Brudermord schon auf den ersten Seiten. Und dennoch kommt Gott nach der Sintflut zu dem Schluss: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf, aber solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

Gott hält an seiner Schöpfung fest, trotz allem. Das ist die eigentliche gute Nachricht. Und so sollten es auch die tun, die an ihn glauben.