Gothaer Wissenschaftler findet Raubsaurier in Kirgistan
Ein kirgisisch-deutsches Expeditionsteam hat nahe der Stadt Taschkömür in Kirgisistan die fossilen Knochen zweier Exemplare einer neuen Raubdinosaurier-Art gefunden. Bei dem Fund handele es sich um einen der bedeutendsten seiner Art in Zentralasien, sagte der Paläontologe und Geologe Tom Hübner von der Friedenstein Stiftung Gotha am Donnerstag.
Der neu entdeckte Alpkarakush kyrgyzicus sei rund 165 Millionen Jahre alt. Erste Knochen des Fossils seien bereits 2006 vom kirgisischen Paläontologen Aizek Bakirov entdeckt worden. Während mehrerer Grabungen im Zeitraum bis 2023 konnten weitere Knochen geborgen werden. Das Tier sei etwa neun Meter lang gewesen und habe vermutlich ein Horn auf der Stirn getragen. Ein zweites entdecktes Fossil sei das eines Jungtiers derselben Art.
Der Vergleich mit anderen Raubsauriern zeige, dass die neue Art zu den sogenannten Metriacanthosauriden gehöre und damit nahe mit Arten aus dem ostasiatischen Raum verwandt sei. Da aus Zentralasien bislang Saurierfunde fehlten, lasse die Entdeckung wichtige Rückschlüsse auf die urzeitlichen Verbreitungsgebiete der Großechsen zu.
Hübner erklärte, es sei etwas Besonderes, eine neue Dinosaurierart zu entdecken. Es sei faszinierend, wie viel die innere Struktur versteinerter Knochen nach so langer Zeit noch über die Lebensgeschichte eines Tieres verraten könne.
Der Fund könnte das erste in Kirgisistan ausgestellte Dinosaurierskelett werden. Wenn sich genügend Unterstützer finden, soll das rekonstruierte Skelett inklusive aller originalen Knochen im Historischen Nationalmuseum Bishkek aufgestellt werden, hieß es.