Gospelkirchentag endet mit Plädoyer für mehr Zuversicht
Es war ein Fest: Tausende Menschen haben in Hannover drei Tage lang die Gospelmusik gefeiert. Zum Abschluss fordern zwei Prediger mehr Optimismus – trotz allem.
Hannover. Mit einem Gottesdienst ist der Internationale Gospelkirchentag in Hannover zu Ende gegangen. Nach drei Tagen und mehr als 100 Stunden Live-Musik im gesamten Stadtgebiet kamen rund 3.000 Mitwirkende und Gospel-Fans in der Swiss Life Hall zusammen, um das Festival mit Gesang und Gebet ausklingen zu lassen.
In einer Dialogpredigt entfalteten der hannoversche Landesbischof Ralf Meister und Oberkirchenrätin Julia Helmke ausgehend von „Murphys Gesetz“ ein Plädoyer für Hoffnung und Zuversicht. Die populäre Lebensweisheit des US-amerikanischen Ingenieurs Edward A. Murphy besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird. Diese Einstellung führe in eine Falle, betonte Meister. Pessimismus vergifte und vernebele den Blick. Die einstige Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages Helmke ergänzte, dass enttäuschte Erwartungen und Erfahrungen des Scheiterns oftmals einen neuen und freieren Blick auf die Welt eröffneten.
Schon zweimal verschoben
Der 10. Internationale Gospelkirchentag war am Freitagabend auf dem hannoverschen Opernplatz unter anderem von Meister und der EKD-Ratsvorsitzenden, Annette Kurschus, eröffnet worden. Zu erleben waren Konzerte von rund 100 Chören aus 14 Nationen auf mehreren Bühnen und in 16 Kirchen. Höhepunkte des Festivals waren unter anderem Auftritte von Stars der Szene wie Judy Bailey und Laith Al-Deen sowie zwei „Mass Choir“-Veranstaltungen, die Tausenden Sängerinnen und Sängern Gelegenheit boten, gemeinsam zu proben und zu singen.
Der Gospelkirchentag fand erstmals 2008 in Hannover statt. Die mittlerweile zehnte Auflage sollte ursprünglich bereits 2020 in Hannover starten, war aber wegen der Pandemie zweimal verschoben worden. Die Landeskirche Hannovers organisiert das Festival in diesem Jahr unter anderem mit der Stiftung Creative Kirche, der Stadt Hannover und der EKD. (epd)