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“Good News” – Wie die Suche nach Wahrheit scheitern kann

Ein deutscher Journalist biegt sich in seinen Reportagen über Aufständische in Thailand die Welt zurecht, bis ein Fotograf auftaucht, der die Rebellen auch im Bild festhalten will.

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Der deutsche Journalist Leo (Ilja Stahl) will über aufständische Rebellen in Südthailand berichten und hofft auf seinen Durchbruch als Reporter. Zwischen seinen Recherchen verbringt er Zeit mit seinem Freund Mawar (Sabree Matming), der von einer besseren Zukunft in Deutschland träumt.

Leo bietet ihm Hilfe an, doch die Begegnungen mit Mawar und seiner Familie erinnern ihn schmerzlich an sein eigenes Leben in Berlin. Zudem quält ihn die Sorge, den Kontakt zu seiner Tochter zu verlieren. Um früher abreisen zu können, begeht er einen schweren Fehler. Er verfasst einen Artikel, ohne mit den Rebellen intensiv in Kontakt gewesen zu sein.

Als dann aber der Fotograf Julian (Dennis Scheuermann) auftaucht, um Fotos von den Rebellen zu machen, droht sich Leo in einer verhängnisvollen Abwärtsspirale zu verlieren.

Mit einfachen Mitteln führt der Schwarz-weiß-Film von Hannes Schilling von 2023 vor Augen, wie die Suche nach Wahrheit scheitern kann. Bravourös beleuchtet der Film die Grenzen zwischen Ethik und Ehrgeiz, Freundschaft und Verrat. Und es ist sicher kein Zufall, dass dem Publikum sofort die Relotius-Affäre von 2018 um den vielfach preigekrönten Journalisten Claas Relotius und seine erfundene Reportagen aus aller Welt in den Sinn kommt.

Die oft mit der Handkamera aufgenommenen Bilder thematisieren die persönliche Einfärbung der Wahrnehmung und gleiten mitunter ins Träumerische ab. Die vermeintlich simple Frage nach den Fakten wird ästhetisch auf diese Weise in eine weit kompliziertere Wirklichkeit überführt.