Goldener Scheckenfalter in Schleswig-Holstein gerettet

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein meldet eine erfolgreiche Schmetterlings-Rettung in Schleswig-Holstein: Über 20 Jahre galt der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) landesweit als ausgestorben, mittlerweile flattern im Stiftungsland Nordoe (Kreis Steinburg) hunderte Falter dieser Art umher, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte. Zehn Jahre lang hat dafür das Schmetterlings-Rettungs-Team Lebensräume hergerichtet, insgesamt 15.000 kleine Raupen in Sicherheit aufgezogen und erst ab Überlebensgröße ausgesetzt. „Heute können wir von einer stabilen, sich selbst erhaltenden Population in der Nordoer Heide sprechen“, sagte Insektenexperte Detlef Kolligs. Eine aktuelle Zählung habe 150 Exemplare an einem Tag ergeben, der reale Wert dürfte deshalb etwa zwei bis drei Mal so hoch sein. Das Engagement habe sich definitiv ausgezahlt. „Der Goldene Scheckenfalter ist hier gerettet“, sagte Kolligs.

Für den gold-karierten Falter mussten zunächst die Lebensräume auf dem ehemaligen militärischen Übungsplatz wiederhergerichtet werden, hieß es. Mit zahlreichen Maßnahmen sei eine Landschaft mageren Grünlandes geschaffen worden, in der Raupen und Schmetterlinge genug Nahrungs- und Nektarpflanzen finden. Vierbeinige Landschaftspfleger wie grasende Galloways, Exmoor-Ponys und Ziegen würden dafür sorgen, dass nicht zu viel neues Buschwerk aufkommen und die ausgesäten Pflanzen wieder verdrängen kann. Für den Experten geht die Bedeutung des Erfolgs über die der Rettung der Falter hinaus: „Der Goldene Scheckenfalter sorgt für einen Mitnahme-Effekt. Dort, wo er zu finden ist, fühlen sich auch andere Insekten und Tiere wohl“, erklärte Kolligs.